Mit INDIKA erscheint ein storyfokussiertes Arthouse-Game, das in einem alternativen Russland des 19. Jahrhunderts spielt. Wir erleben eine außergewöhnliche Reise, bei der religiöse Visionen auf die harte Realität treffen. Wir haben INDIKA auf ihrer seltsamen Reise begleitet und sind dabei buchstäblich vom Glauben abgefallen. Wie gut allerdings das zweite Spiel des Entwicklerstudios Odd Meter ist, erfahrt ihr ohne Spoiler im Test.
In INDIKA schlüpfen wir in die Kutte der gleichnamigen Nonne Indika und erleben eine außergewöhnliche Reise, die zum Nachdenken anregt. Das Entwicklerstudio Odd Meter hat sich von nichts Geringerem als Gottes Schöpfung inspirieren lassen und präsentiert uns einen außergewöhnlichen Genremix aus Walking-Simulator und Puzzle-Adventure mit düsterem Unterton, in dem uns der Teufel auf den Fersen ist. Dabei erzählt das Spiel eine fantasievolle Geschichte mit einem Hauch von schwarzem Humor, die uns in eine verzerrte Spiegelwelt durch die kalten, surrealen Landschaften Russlands führt.

Indika hat es als russische Klosterschwester nicht leicht, denn die Schwesterngemeinschaft grenzt Indika stark aus, da sie schnell merken, dass mit Indika etwas nicht stimmt. Es scheint, als sei Indika vom Teufel besessen, weshalb sie Indika mit dem Auftrag betrauen, einen sehr wichtigen Brief an Pater Herman im Kloster Danilov zu überbringen, weshalb wir das eigene Kloster zum ersten Mal verlassen dürfen, was uns eigentlich vorher trotz mehrmaliger Bitten nicht erlaubt war. Auf unserer Reise lernen wir unseren Begleiter Ilya kennen, mit dem wir gemeinsam eine einzigartige Reise erleben, die zwar viele Fragen offen lässt, aber gleichzeitig ein spannendes Abenteuer der Selbstfindung bietet, das man einfach erlebt haben muss.

Eine Geschichte zum Nachdenken
INDIKA setzt auf relativ einfache Spielmechaniken. Wir können Indika frei bewegen und erleben die anfangs verwirrende Geschichte aus der Third-Person-Perspektive. Das Gameplay hat allerdings keine große Tiefe, denn INDIKA ist ein Spiel, das man relativ entspannt spielen kann, weshalb auch die Rätsel sehr einfach gehalten sind, da man sie relativ schnell lösen kann. INDIKA fühlt sich viel mehr wie ein spielbarer interaktiver Film an, der einen in seinen Bann ziehen möchte. Ein Highlight sind die ausgefeilten Zwischensequenzen, die durch eine sehr gelungene Kameraführung überzeugen. Die Stimmung wird perfekt eingefangen und die Szenen können emotional beeindrucken.

Allerdings gibt es einen Punkt, der nicht ganz so prickelnd ist. Während INDIKA sowohl grafisch als auch spielerisch überzeugen kann, haben wir auf der PlayStation-Version immer wieder mit Frameeinbrüchen zu kämpfen. Diese treten häufig auf, sobald man losrennen möchte. Auch die Übergänge zwischen den Zwischensequenzen und dem Spielgeschehen sind nicht ganz so fließend, sondern eher abrupt. Dies stört etwas die Immersion des Spiels. Ansonsten überzeugt das kreative Arthouse-Spiel durch seinen Genre-Mix. Vor allem, wenn man in die Pixelwelt eintaucht und Indikas Vergangenheit erlebt. Das Spiel fesselt bis zum Schluss und überzeugt durch die sehr gut klingende, authentische Sprachausgabe. Bis auf die Ruckler passen alle Elemente perfekt zum experimentellen Gameplay.

Fazit
Mit INDIKA erscheint ein gelungenes, storylastiges Arthouse-Game, das uns bis zum Schluss spannend gefesselt hat. Auch wenn das Spiel viele Fragen offen lässt, sollte man einen Blick auf den Titel geworfen haben, denn dieses Spielerlebnis wird man so schnell nicht wieder bekommen. INDIKA verfolgt gute Ansätze und zeigt, dass Arthouse-Spiele auch etwas in der Kiste haben können. Mit einer Spielzeit von knapp 4 Stunden ist das Abenteuer zwar kurz, aber die Erfahrung ist es wert. Wir hoffen, dass an der Performance noch etwas gefeilt wird und sind gespannt, ob wir in Zukunft noch ähnliche Spiele vom Entwicklerstudio Odd Meter bekommen werden.
INDIKA ist ab dem 17. Mai 2024 für PlayStation 5 und Xbox Series X|S erhältlich. Die PC Version ist bereits erhältlich. Ein Teil des Gewinns aus den Verkäufen wird an Kinder gespendet, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Den aktuellen Trailer gibt es hier:
Indiana Jones und der Große Kreis: im Test (PS5 Pro)