Mit A Plague Tale: Requiem erweitert sich die Serie und spielt genau sechs Monate nach den Ereignissen von Innocence. Dabei begleiten wir erneut Amicia und Hugo de Rune auf eine emotionale Reise, die uns fesselt. Wir durften A Plague Tale: Requiem bereits vor Release anspielen und berichten euch im Test, was euch erwartet. Vor Spoiler müsst ihr euch nicht sorgen, doch wer Innocence nicht gespielt hat, der sollte den ersten kleinen Abschnitt überspringen.
Wir schreiben das Jahr 1349. Amicia und Hugo de Rune flohen aus ihrer ehemaligen Heimat, welche vom Krieg und der Rattenplage völlig zerstört worden ist. Auch die Französische Inquisition, die nach der Prima Macula hinterher waren, haben das Geschwisterpaar vorerst hinter sich gelassen.
Auf dem Weg, um ein neues Leben zu beginnen, entdecken die de Runes in Begleitung ihrer Mutter Beatrice und dem Gefährten Lucas die wunderschöne Grafschaft Provence. Hier besteht die Hoffnung, dass man mehr über die Macula, welche durch Hugos Adern fließt herausfinden kann.

Das Ende der Unschuld
A Plague Tale: Requiem nimmt uns erneut auf eine emotionale Reise mit, bei der Gewalt eine große Rolle spielen wird. Wir setzen uns moralisch mit den Handlungen auseinander, die wir eigentlich lieber nicht getan hätten. Dies merken wir auch des Öfteren im Spielverlauf, wenn es darum geht Soldaten in teils kritischen Situationen umzubringen. In Requiem ist kein Charakter mehr Unschuldig und die Beziehung der de Runes steht erneut im Vordergrund und bildet somit erneut das Herzstück der Plague Tale Serie. Dies merken wir auch direkt zu Beginn des Spiels.

Die Geschwister haben mittlerweile eine unglaublich starke Beziehung, sodass Amicia und Hugo unzertrennlich sind. Doch nachdem die beiden Kinder auf Entdeckungstour gingen, fand ein tragischer Vorfall statt, bei dem Amicia zum Töten gezwungen worden ist. Hugo griff ein und befand sich unmittelbar in Ohnmacht. Dabei träumt der kleine Junge von einer weit entfernten idyllischen Insel, auf der es ein Heilmittel für die Macula geben soll. Unsere neue Reise beginnt somit in A Plague Tale: Requiem, um das Heilmittel für Hugo zu finden.

Amicia die Beschützerin
A Plague Tale Requiem hat sich deutlich weiterentwickelt. Auch die Charaktere können im neuen Gewand überzeugen. Amicias Rolle ist es Hugo mit allen Mitteln zu beschützen, weswegen wir in Requiem eher als Kriegerin auftreten. Wir beherrschen dieses Mal nicht nur unsere Steinschleuder, sondern können unsere Feinde erstmals auch mit einer Armbrust ausschalten, wo sich sogar die Pfeile durch die Alchemie modifizieren lassen. Interessant ist jedoch der Punkt, dass wir nicht alle unsere Feinde zwangsweise töten müssen. Hier lässt uns das Spiel an einigen Stellen die freie Wahl, wie wir vorhergehen. Da A Plague Tale eher ein Stealth-Adventure war, können wir in Requiem unsere Feinde ignorieren und verschonen. Wem das nicht gefällt, der kann in die volle Action gehen und jeden Feind gnadenlos ausschalten. Doch hier ist Vorsicht geboten. Unsere Gefährten werden immer wieder unser tödliches Vorhergehen in Frage stellen.

Je nach Spielstil werden wir außerdem passiv mit Fähigkeitspunkte belohnt. Hier haben wir drei Bäume, die automatisch aufsteigen, je nachdem, wie wir gerade spielen. Unser Bewusstsein steigt auf, wenn wir leise und möglichst nicht tödlich vorhergehen. Der Angriff erklärt sich fast von alleine. Dieser steigt auf, wenn wir tödlich unsere Feinde bezwingen. Zu guter Letzt haben wir noch den Raffinesse Baum, der sich mit der Nutzung der Alchemie aufwertet. Aktiv können wir jedoch erneut wie beim Vorgänger unsere komplette Ausrüstung aufwerten. Hier müssen wir wieder Teile und Tools finden, um diese an Werkbänke oder je nach Skillung im Inventar zu verbessern.

Grafisch beeindruckend
Auffällig in Requiem ist die beeindruckende Grafik, die wir in den linearen Leveln sehen. Das Spiel überzeugt mit einer großen Palette an Details und kann mit der fantastischen Visualisierung überzeugen. Der Detailgrad in den Levels sind enorm hoch, sodass das Spiel lebendig wirkt. Gerade wenn wir in kleinere Dörfer unterwegs sind kann das Spiel durch die NPC-Interaktionen besonders punkten. Auch die Sound- und Lichtkulisse hat es in sich. Das Spiel läuft mit stabilen 30-40 FPS. Positiv zu vermerken ist die deutsche Vertonung, die qualitativ sehr gut gelungen ist. Emotionen kommen perfekt rüber und passen zu den Charakteren.

Aber auch die Atmosphäre passt. Immer wieder erkunden wir neben wunderschönen Gebieten auch düstere Abschnitte. Die Stimmung passt perfekt und bereitet uns stellenweise Gänsehaut zu. Gerade, wenn es darum geht vor 300.000 Ratten zu flüchten. Das Spiel selbst bietet uns erneut große Abwechslung. Wir haben wieder Passagen, wo wir kämpfen, Rätsel lösen aber auch flüchten müssen. Langeweile kommt definitiv keine auf.

Ein Soundtrack, der unter die Haut geht
Für den Soundtrack hat man den Videospielkomponist Olivier Derivière wieder mit ins Boot geholt. Dieser ist in Requiem besonders gut gelungen, denn dieser geht bis unter die Haut. Gerade der musikalische Übergang in den Kämpfen oder in den Zwischensequenzen sorgt der Soundtrack für eine ordentliche Stimmung.

Fazit
Mit A Plague Tale Requiem bekommen wir ein emotionales Story Spiel, welches wir so schnell nicht wieder vergessen werden. Mit seiner beeindruckenden Story bekommen wir eine Spielzeit von ca. 21 Stunden geboten. A Plague Tale: Requiem hat sich selbst übertroffen und kann in allen punkten überzeugen. Requiem ist für uns ein Meisterwerk.
A Plague Tale Requiem ist ab dem 18. Oktober 2022 erhältlich. Den aktuellen Trailer gibt es hier: