Horizon Forbidden West ist die neuste Iteration des bekannten Open World Action-Rollenspiels von PlayStation Studio Guerrilla Games, wo wir unsere Nora-Heldin Aloy erneut auf einer bahnbrechenden und lebensgefährlichen Reise im majestätischen Grenzland des verbotenen Westen begleiten und dessen Abenteuer mit neuen Gefahren, üppige Wälder, versunkene Städte und gewaltige Berge bepflastert sind. Was euch auf diesem neuen Abenteuer erwartet, erfahrt ihr hier spoilerfrei im Test.
Horizon Forbidden West spielt 6 Monate nach den Ereignissen von Zero Dawn und es wartet eine neue, ernstzunehmende Bedrohung auf uns. Der Erde droht ein Kollaps der Biosphäre und die Lebensräume von Mensch und Natur ist durch eine rote Plage vom Aussterben bedroht. Sofort erkannte unsere Nora-Krigerin Aloy, dass sie schleunigst Handeln muss. Da GAIA, das autonome Terraforming-System sich in den letzten Zügen der Bedrohung um der Maschine HADES geopfert hat, muss nun relativ schnell ein neues “GAIA-Backup” mit den dazugehörigen Unterfunktionen daher. Aus diesem Anlass macht sich unsere mutige Heldin auf in den verbotenen Westen, um dieses Backup zu beschafffen und somit den Planeten zu retten.
Allein muss Aloy dieses Abenteuer aber nicht bestreiten, da wir im Spiel auf bekannte Gesichter wie Varl & Erend treffen, die uns auf die Reise begleiten werden. An der Grenze des verbotenen Westen angekommen werden wir von den Tenakth konfrontiert. Ein Stamm, der in den verbotenen Westen eine zentrale Rolle spielt und diese hauptsächlich das Grenzland bewacht. Darüber hinaus besteht die Tenakth aus verschiedenen Clans bzw. untergeordneten Stämmen, die wir alle im Verlauf der Story kennenlernen werden.
Nach einem Zwischenstopp und einer kleinen Vorbereitungsphase für eine Gesandtschaft zwischen den Carja und den Tenakth manifestiert sich jedoch kurzerhand ein Szenario eines unvorhersehbaren Hinterhalts. Eine neue Antagonistin betritt mit einer Vielzahl überbrückter Maschinen und Soldaten die Bühne. Eine Tenakth-Ausgestoßene namens Regalla ruft zu einem Bürgerkrieg auf und gibt das Kommando zur Vernichtung aller anwesenden Tenakth Mitglieder. Schon am Anfang des Kampfes merken wir wie komplex und intensiv sich das Kämpfen anfühlt. Der Hinterhalt endete zwar mit einigen Verlusten, jedoch konnten Aloy und Varl Regalla’s Soldaten zurückschlagen und austreiben. Nach dieser Auseinandersetzung macht sich Aloy auf dem Weg zu einer bestimmten Koordinate, welches sie von Sylens zugespielt bekam bevor sie aufbrach. Dort befindet sich unter dem Wrack eines Titans eine Höhle wo Aloy das GAIA-Backup für sich beanspruchen konnte.
Alles verlief genau nach Plan, bis eine unbekannte Fraktion zum Vorschein kommt: Die Far Zenith. Eine Gruppe von Menschen aus dem Sirius-System des Weltalls, dessen Weltraum-Kolonie einst zerstört wurde und jetzt das Ziel verfolgt mit GAIA eine “neue Erde” zu erschaffen, dessen Bevölkerungen zu dezimieren und diese nur für die Reichen und mächtigen bewohnbar zu machen. Daraufhin kommt es zu einem verheerenden Kampf zwischen Aloy und dem unverwundbaren Zenith Erik Visser. Lange hielte der Kampf nicht an, als Aloy sich in den Tiefen des Ozeans unterhalb der Anlage stürzte und dem Zenith entkommen konnte, was auch mit einem Risiko verbunden war und Aloy unter Wasser fast das Bewusstsein verlor. Angespült an einem Strand in der Nähe findet Varl Aloy auf und bringt sie zu einer altverlassenen Basis in den Bergen, wo später alle weiteren Operationen geplant werden. Schnell stellt sich also heraus, dass wir uns vor mehr als einen einzigen Problem stellen müssen und wir einen Weg finden müssen Far Zenith zu besiegen sowie die restlichen Unterfunktionen von GAIA brauchen werden, um die Schlacht der Erde entgegenzusetzen.
Im Verlauf unserer Reise treffen wir neben den Beschaffungen der Unterfunktionen für GAIA auch Mitglieder der einzelnen Clans, die uns in unseren Vorhaben unterstützen und im Gegenzug auch Hilfe leisten. Darunter lernen wir auch den Marshal Kotallo kennen, der den Himmelsclan angehört und bei der Gesandtschaft an der Grenze dabei war. Mit der Zeit vergrößern wir durch mehrere neue Charaktere unsere Wiederstandskraft, die für unsere nächsten großen Kämpfe und sonstigen Angelegenheiten in der Story eine wesentliche Rolle spielen. In unserer Basis können wir später mit den Rekruten als auch mit GAIA selbst interagieren, um so über deren Vorgeschichten und Werdegänge erfahren. Es liegt also an uns den Spieß umzudrehen und durch das Beschaffen von Demeter, Aether, Poseidon und Hepheistos GAIA zu vervollständigen, um so einen Vorteil zu gewinnen.
Eine unfassbar wunderschöne Spielwelt, die zum Entdecken einlädt
Wenn es eines in Horizon Forbidden West gibt das uns sehr überzeugt hat, dann ist es das atemberaubende Setting, der uns zum Entdecken einlädt. Die große Spielwelt zeugt immens mit einer großen Liebe zu Detail und enormer Vielfalt, die sich deutlich vom Vorgäger differenzieren lässt. Allein die Grafik macht dem einen großen Unterschied und sieht einfach nur phänomenal aus, die uns für Stunden fesselt und in ihrem Bann zieht.
Wie es sonst in einer offenen Spielwelt geläufig ist, lohnt es sich durchaus die Zeit zum Erkunden zu nehmen. Auch können wir mit einer Vielzahl an neuen Collectibles, Daten und altverlassenen Kolonien aus der alten Welt rechnen um so entsprechend mehr über die Vorfahren zu erfahren. Selbstverständlich dürfen auch die neuen Maschinen nicht fehlen auf denen wir acht geben und uns gegen sie stellen müssen. Alles von kleinen Beschaffungs- und Aufklärmaschinen – bis hin zu übergroßen Transport- und Kampfmaschinen ist alles mit dabei. Und ja, auch Flugmaschinen sind dabei, mit denen wir im Laufe der Story sogar fliegen können!
Ein Arsenal mit mehr als nur Pfeil und Bogen
Ähnlich wie im Vorgänger Horizon Zero Dawn können wir von einer Vielzahl an Waffen Gebrauch machen, die ordentlich für Schaden sorgen. Neben Pfeil, Bogen und Speer haben wir wie im Vorgänger auch Stolperfallen, Sprengschleudern und Seilwerfern. Neu hinzugekommen sind unter anderem ein Bolzerschießer, Häckslerhandschuhe und Stachelwerfer. Jedes dieser Waffen haben selbstverständlich verschiedene Abstufungen (von gewöhnlich bis Legendär) und können mit verschiedenen kompatiblen Waffenspulen, die ihr von Truhen und durch das Töten von Maschinen bekommen könnt, verstärkt bzw, modifiziert werden.
Auch ist es möglich für unsere Waffen signifikante Upgrades an Werkbanken vorzunehmen, die z.B. die Durchschlagskraft und Schaden deutlich erhöhen. Darüber hinaus können unsere Outfits, Fallen, Tränke und unser Inventar verbessert werden. WIr empfehlen euch dringend das alles genauer anzuschauen, da ihr zum Beginn nur ein begrenztes Inventar mit einer gewissen Kapazität besitzt und alles aufgehobene nach dem Überschreiten der Grenze an euer Vorrat für später platziert werden. Werkbänke und Vorratstruhen könnt ihr so ziemlich überall auf der Spielwelt finden und darauf zugreifen.
Ein umfangreich, verbessertes Gameplay
In punkto Gameplay merken wir in den ersten Stunden spürbare Verbesserungen zu bereits vorhandenen Mechaniken mit einigen neuen Features, die das Erlebnis auf ein neues Maß setzen. Das Kämpfen mit Maschinen fühlt sich herausfordernder und intensiver an (je nach Schwierigkeitsgrad) und sorgen für reichlich Action und Spaß, da das haptische Feedback und die adaptiven Trigger des DualSense Controllers in vielen Facetten des Gameplays gut zur Geltung kommen und richtig gut implementiert wurden. Mit unserem verbesserten Fokus können wir nicht nur nach Schwachstellen von Maschinen scannen, sondern auch in einem Pop-Up Menü die Schwachstellen und andere Teile während des Kampfes markieren. Auch können wir mit dem Fokus kurze Impulse aussenden mit denen wir schnell unsere Umgebung nach aufnehmbaren Gegenständen und Ressourcen scannen können um Zeit zu sparen.
Im Bereich der Skills ist für viel Variation und Perks gesorgt. So könnt ihr bspw. eure Nahkampfskills verbessern, um neue Moves und Angriffe freizuschalten oder auch Skills für das Überleben, damit ihr nicht nach ein paar Schlägen nicht sofort ins Gras beißen müsst. Insgesamt gibt es sechs Fertigkeitsbäume voller Perks, die alle darauf warten freigeschaltet zu werden. Diese lassen sich durch sogenannte Fertigkeitspunkte freischalten, die ihr durch das Aufleveln mit Erfahrungspunkten von abgeschlossenen Quests bekommt. Eine Besonderheit der Fertigkeitsbäume sind die sogennanten “Mutstöße“, die zeitlich beschränkte Boosts und Angriffe sind und euch einen größeren Vorteil im Kampf verschaffen. Um diese zu Triggern benötigt ihr entsprechend Mut, die man während eines Kampfes wiederholte Treffer mit der Zeit aufbaut.
Das ist aber noch längst nicht alles! In vielen Terretorien wo ihr Bereiche aufdecken und untersuchen müsst wurde auch im Bereich des Traversals/Durchquerung ordentlich geschraubt. Im Spiel werdet ihr im Laufe der Story auf einige nützliche Tools bzw. Spezialausrüstung stoßen, die euch im Spiel so einiges Abnehmen werden. Mit dem Zugwerfer könnt ihr euch von einem Punkt auf dem anderen hin und her schwingen, mit dem Schildflügel nach unten fliegen, mit dem Anzünder rot-kristallisierte Wände mithilfe eures Speers aufsprengen, mit der Tauchermaske tiefer nach unten tauchen und mit den Rankenschneider den Weg von blockierten Zugängen frei machen.
Spielzeit und Umfang von Horizon Forbidden West
Wenn ihr also mit dem Spielen beginnen solltet, plant euch genügend Zeit ein. Falls ihr euch erstmal nur auf die Story fokussieren wollt, dann kommen wir auf knapp 30 Spielstunden. Möchtet ihr nebenbei alle Nebenquests abschließen, bewegen wir uns auf rund 40 Spielstunden. Gehört ihr aber zu diejenigen, die sich vor nichts scheuen und für eine 100% Completion die Messlatte so richtig hoch ansetzen wollt, dann könnt ihr auf eine Spielzeit von ungefähr 100 Spielstunden rechnen.
Nicht umsonst ist das ein Open World Abenteuer, da die Karte überaus groß ist und ihr neben Collectibles wie u.a. Linsen, Metallblumen und Flugschreiber auch das überbrücken von Langhälsen, Rebellenlager, Aufträge, Brutstätten und vieles mehr machen müsst. Stellt euch daher auf ein langes und spaßiges Abenteuer ein!
Fazit
Einfach nur WOW. Mit Horizon Forbidden West bekommen wir ein tollen Nachfolger der in vielen Aspekten glänzt. Das Gameplay wurde gut überarbeitet und haben somit eine Anzahl mehrerer Möglichkeiten wie wir im Spiel am besten und strategischsten vorgehen können. Begleitet mit einem schönen Soundtrack und einer absolut gewaltigen, wunderschönen Spielwelt punktet Horizon Forbidden West in vielen Aspekten – unter anderem auch mit sehr vielen hilfreichen Einstellungsmöglichkeiten und Barrierefreiheit, die für Spieler sehr gut zu Geltung kommen. Die Charaktere wurden in ihrer bestmöglichen Form präsentiert und bringen viel Tiefe mit in das Spielgeschehen ein. Die Story wirkt zu Anfang zwar recht mager und wenig spannend, liefert aber ab der Hälfte bis zum Ende der Story richtig ab. Während dem Test haben wir wenige Glitches und visuelle UI-Bugs finden können, was uns aber noch lange nicht vom Spielspaß abgehalten hat. Auch grafisch ist das Spiel ein absolutes Muss, denn wir bekommen einen 4K 30fps und einen 1800p 60fps Modus spendiert. Insgesamt betrachtet konnte Horizon Forbidden West uns am Ende überzeugen.
Horizon Forbidden West ist bereits bei allen teilnehmenden Händlern für PS4 und PS5 zum kauf erhältlich. Besitzer der PlayStation 4 Version sind berechtigt komplett kostenlos auf die PlayStation 5 Version upzugraden. Den aktuellen Trailer findest du hier: