Endlich ist es wieder soweit – SEGA und RGG Studio präsentieren uns einen neuen Ableger der beliebten Like A Dragon-Reihe! Diesmal schlüpfen wir zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder in die Rolle des legendären Yakuza Kazuma Kiryu und begeben uns gleichzeitig zurück in die Vergangenheit, in der Kiryu einst seine Identität aufgab, um seine Liebsten um jeden Preis zu beschützen und ein waschechter Geheimagent zu werden. Was euch auf Kiryus gefährlicher Reise erwartet, erfahrt ihr hier in unserem Test.
Stark, furchtlos und unbesiegbar – das ist der “Dragon of Dojima”, der seit fast 20 Jahren als Aushängeschild der Franchise durch die Straßen Tokios zieht und gegen alles kämpft, was sich ihm und seinen Zielen und Idealen in den Weg stellt. Angefangen als eingefleischter Yakuza einer einst kleinen Familie in den Reihen – bis hin zur Legende unter den Tojo Offizieren und Großfamilien ganz Japans. In “Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name” sehen wir Kiryu in einem völlig neuen Gewand, der auch unter seiner neuen Identität ein völlig abgeschottetes Leben führt, um weiterhin die Menschen zu beschützen, die ihm über die Jahre wichtig waren. Um jeden Preis.
Eine „totgeglaubte“ Legende
Wir schreiben das Jahr 2019 – drei Jahre nach den schicksalhaften Ereignissen in Yakuza 6: The Song of Life. Der Kampf um seine geliebte Familie und sein Waisenhaus „Morning Glory“ hatte endlich ein Ende gefunden, das einen hohen Preis forderte – Kiryus Tod. Im letzten Szenario, in dem Kiryu rehabilitiert wird, sieht er sich gezwungen, seine Identität für immer aus der Gesellschaft auszulöschen. Bei dieser Gelegenheit wird Kiryu von der Daidoji-Fraktion, der er selbst unter dem Radar stand, konsultiert, um fortan für diese Organisation unter dem neuen Codenamen „Joryu“ zu operieren und Aufträge mit höchster Geheimhaltungsstufe auszuführen.
Das Auge und Ohr von Osaka
Joryu’s Indizien führen ihn nach Sotenbori, wo er nach einer Person namens „Akame“ suchen soll. Nach einem Überfall von Straßengangstern, die Joryus Anhänger stehlen, taucht die gesuchte Person auf. Joryu merkt schnell, dass es sich um eine Frau handelt, auf die Joryu bereits gewartet hat. Akame ist eine Informationsbeschafferin sowie Fixerin und überwacht Sotenbori auf Herz und Nieren, um die steigende Kriminalität in Sotenbori zu bekämpfen. Akame erklärt, dass Joryu durch den Anhänger das Privileg erhalten hat, einen besonderen Ort zu betreten, von dem nur wenige wissen.
Um näher an Joryu’s Ziel zu gelangen, fliegen beide per Helikopter ein einem weitentfernten Ort zu einer großen Insel, welches meilenweit vom Festland abgeschottet ist. Diese Insel beherbergt ein Schloss mit einer vollumfänglichen Casino-Stadt wo Joryu vom maskierten Hannya Offizier erwartet wurde und dieser Käfigkämpfe absolvieren muss, um Antworten zu bekommen. Was hat Joryu’s Aufenthalt auf dieser Insel zu bedeuten? Warum wurde Hanawa überhaupt entführt und wer steckt wirklich hinter all den Diskrepanzen hinter? Das u.v.m findet ihr in Like a Dragon – Gaiden heraus!
Ein kunterbuntes Action Spektakel!
“Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name” hat viel zu bieten. Das Spiel will uns mit seiner Vielfalt an Aktivitäten überzeugen, so dass für jeden etwas dabei ist. Egal ob sportliche Minispiele, Pocket Circuit, Karaoke, Arcade-Automaten mit z.B. Sonic Fighters, das Sega Mega Drive mit zig Titeln oder erotische Dates mit unseren Hostessen, hier gibt es buchstäblich fast alles, was unser Fan-Herz höher schlagen lässt. Würden wir alles aufzählen, würde der Bericht aus allen Nähten platzen. Kenner der Serie kennen das Problem. Die Vielfalt überzeugt uns und bietet neben der gelungenen Story viele unterhaltsame Stunden, in denen wir auf Erkundungstour gehen oder unser hart verdientes Geld an den Spielautomaten ausgeben. Der Charme der alten Schule ist auf jeden Fall vorhanden und es macht einfach Spaß, zwischendurch in die nostalgische alte Zeit einzutauchen.
Willkommen zu Hell Rumble!
Das Kampfsystem ist der eigentliche Star von Gaiden, mit Echtzeitkämpfen auf dem Bildschirm. Hier prügelt sich Joryu Brawler-Mäßig durch die Straßen und hat dabei vier neue Gadgets zur Verfügung. Während des Kampfes können wir explodierende Drohnen und Zigarettenbomben einsetzen, was für viel Abwechslung sorgt. Neu sind auch unsere Jet-Schuhe, die uns im Kampf beweglicher machen, und unsere Spinnenfähigkeit, mit der wir Gegner einfädeln und mit viel Schwung ausschalten können. Woher die Inspiration kam, muss sich jeder selbst ausmalen.
All diese neuen Fähigkeiten können wir dann im Kolloseum auf die Probe stellen. Das ist eine Art Kampfarena, in der wir uns mit starken Gegnern messen können. Das ist auch eine Neuerung im Spiel, denn über das Akama-Netzwerk (in einigen Nebenmissionen) können wir Clanmitglieder rekrutieren, die uns dann im Hell Rumble helfen, die Gegner zu verprügeln. Die Arena macht viel Spaß und bietet uns Herausforderungen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Hier ist Spielspaß garantiert und außerdem eine gute Möglichkeit, Geld zu verdienen, um unsere Fähigkeiten zu verbessern. Wir können uns auch Outfits kaufen, so dass wir uns im Colosseum so kleiden können, wie wir wollen. Das gilt auch für Freizeitkleidung.
Ein überzeugender Spinn-Off Titel, aber …
“Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name” überzeugt durch seine interessante Geschichte und die Vielfalt der Aktivitäten. Einige Aktivitäten wiederholen sich jedoch zu oft, so dass wir irgendwann nur noch die richtigen Anfragen im Akama-Netzwerk bearbeitet haben. Dabei handelt es sich um vollwertige Nebenmissionen, die auch eine kleine Geschichte zu erzählen haben. Auch die Yokohama Map is nur eingeschränkt erkundbar. Außerdem gibt es noch das fragwürdige Hostess-Minispiel. Hier will das Spiel mit echten Videoaufnahmen überzeugen, doch das Frage-Antwort-Spiel wirft viele Fragen auf, da einige der Antworten auf die Fragen ziemlich daneben sind. Ansonsten bietet das Spiel wenig Neues, aber auch wenn alles beim Alten bleibt, überzeugt es mit dem typischen “Yakuza-Charme”. Hier erlebt man einfach alles, was Japan zu bieten hat, aber in spielerischer Form.
Fazit
Mit “Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name” erscheint ein spielerischer Vergnügungspark, der mit einer interessanten Story und einer Vielzahl von Nebenaktivitäten überzeugen möchte. Auch in diesem Titel wird alles geboten, was Japan zu bieten hat. Mit einer Spielzeit von ca. 20h ist das Abenteuer zwar untypisch kurz, bietet aber durch die Vielzahl an Side Activities viele weitere Stunden Spielspaß. “Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name” hat es wieder einmal geschafft, uns in seinen Bann zu ziehen, weshalb man als Fan hier zuschlagen muss. Auch Neueinsteiger sollten hier unbedingt zuschlagen, denn dieses Spiel ist von der Länge her perfekt, um in die ikonische Yakuza-Reihe einzusteigen. Hier bekommt man alles, was man in den großen Ablegern bekommt, ohne vom Inhalt erschlagen zu werden.
Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name ist ab dem 09. November 2023 für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S, Xbox One und PC erhältlich. Den aktuellen Trailer gibt es hier: