Mit Prince of Persia: The Lost Crown erscheint ein Action-Adventure-Plattformer im Metroidvania-Stil, der uns in die mythologische Welt Persiens entführt. Dabei will der neue Ableger zu seinen Wurzeln zurückkehren und gleichzeitig mit einem modernen Comic-Look überzeugen. Wie gut Prince of Persia: The Lost Crown geworden ist, erfahrt ihr ohne Spieler im Test.
In „Prince of Persia: The Lost Crown” schlüpfen wir in die Rolle des jungen Kriegers Sargon, der als Teil einer Gruppe von Elitekriegern, die auf “die Unsterblichen” hören, das Königreich Persien verteidigt. Eines Tages werden wir zu einer Rettungsmission gerufen, denn Prinz Ghassan wurde entführt. Die Spuren führen zum Berg Quaf, der Heimat der Simurg. Die antike Stadt birgt einige Geheimnisse, denn schnell wird klar, dass an diesem Ort etwas mit der Zeit nicht stimmt, denn es scheint, als seien die zeitlichen Anomalien verflucht. Unsere Rettungsmission wird gleichzeitig zu einem spannenden Abenteuer, bei dem es gilt, den Prinzen zu retten und das Geheimnis um den mythischen Berg Qaf zu lüften.
Ein echtes Highlight zum Jahresbeginn!
“Prince of Persia: The Lost Crown” überzeugt durch sein erstklassiges Gameplay. Das liegt nicht nur daran, dass die Sprungpassagen präzise funktionieren, sondern auch an der stimmigen Welt, die hervorragend miteinander harmoniert. Allerdings sind wir anfangs in der Erkundung stark eingeschränkt. Das ist typisch für Metroidvania-Spiele, da wir erst alle Fähigkeiten freischalten müssen, indem wir in der Story voranschreiten. Auf dem Weg dorthin lauern aber nicht nur Gegner, sondern auch allerlei tödliche Fallen an jeder erdenklichen Ecke. Fans der Serie dürften das kennen, denn schon der erste Ableger der Serie war für seine raffinierten Fallen bekannt. Keine Sorge. Dieser Teil kann unabhängig von den anderen Teilen gespielt werden. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Das Gameplay bietet viel Abwechslung und überzeugt mit einer butterweichen Steuerung. Gefährliche Passagen lassen sich stilsicher durchqueren und das Erledigen von Gegnern macht richtig Spaß. Im Kampf steht uns eine große Kombo-Palette zur Verfügung, um Angriffe aneinander zu reihen. Hier haben wir viele Möglichkeiten, unsere Gegner auszuschalten, egal ob klassische Angriffskombinationen oder auch Verkettungen mit unseren Fähigkeiten. Die Kämpf sind ein echtes Action-Spektakel, welches überzeugt. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad bekommen wir richtig was geboten, denn gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden kann es sogar richtig fordernd werden.
Damit es auch spannend bleibt, bekommen wir auch eine großzügige Anzahl an Bossgegnern, denn davon gibt es in „Prince of Persia: The Lost Crown“ mehr als genug. Gerade die Bosskämpfe bieten enorm viel Abwechslung, da jeder einzelne Boss eine einzigartige Kampfmechanik hat. Hat man einen Endgegner besiegt, gibt es Upgrades oder neue Fähigkeiten. Es kommt darauf an, ob wir einen Hauptboss oder einen Nebenboss besiegen, der in der großen Welt auf uns wartet. So können wir das Spiel an unsere eigenen Präferenzen anpassen und uns entweder auf die Story konzentrieren oder Kämpfe auf Souls-Niveau haben wollen.
Eine semi-offene Welt voller Geheimnisse
Das Highlight des Spiels dürfte aber die riesige Karte sein, denn der Berg Qaf hat erstaunlich viel zu bieten. Am Anfang können wir, wie schon erwähnt, nicht viel erkunden, da wir erst bestimmte Fähigkeiten im Verlauf der Story freischalten müssen. Zum Glück hat Ubisoft hier mitgedacht, denn auf der Karte können wir mit Hilfe der Erinnerungsfragmente ein Foto machen und dieses auf der Karte automatisch markieren. So können wir später verpasste Kisten, Schätze und Sammelobjekte einsammeln. Auch eigene Markierungen können wir hier setzen. Auch die Welt passt perfekt ins Spiel und ist für ein Metroidvania sehr gut umgesetzt. Die insgesamt neun verschiedenen Areale sind abwechslungsreich und Langeweile kommt hier definitiv nicht auf, da es auch abseits der normalen Karte versteckte Wege mit teilweise sehr anspruchsvollen Plattformpassagen zu entdecken gibt.
Während unseres Abenteuers sammeln wir Zeitkristalle, Xerxes-Erz. Damit können wir bei den verschiedenen Händlern im Spiel neue Amulette kaufen oder unsere Ausrüstung verbessern. Viel Grind ist dafür nicht nötig, allerdings müssen wir ein gutes Gespür für gut versteckte Sammelobjekte haben. Besitzer der Deluxe-Variante haben es etwas leichter, denn dort ist der Wohlstandsvogel enthalten, der Geräusche von sich gibt und die grobe Richtung anzeigt, sobald man sich in der Nähe von versteckten Sammelobjekten befindet. Auch Geheimgänge lassen sich so leichter finden. Wer die Standardversion hat, bekommt im Laufe des Spiels zwar auch ein Amulett, das aber nur Geräusche macht und nicht wie der Vogel die Richtung anzeigt.
Ubisoft legt Wert auf Barrierefreiheit
Auch bei „Prince of Persia: The Lost Crown” legt Ubisoft großen Wert auf Barrierefreiheit. Dies ist bei Spielen dieser Art eher selten der Fall, so dass wir hier einen sehr zugänglichen Metroidvania-Action-Plattformer bekommen. Hier können wir nicht nur die Darstellung verändern, sondern auch den Schwierigkeitsgrad anpassen, wodurch wir den erlittenen und zugefügten Schaden anpassen können. Das ist aber noch nicht alles, denn hier geht Ubisoft noch einen Schritt weiter und bietet uns im Spiel auch eine Plattformer-Hilfe an. Hier können wir sehr schwierige Passagen per Teleport überspringen. Dies funktioniert allerdings nur auf den Hauptpfaden. Sobald man einen Nebenpfad einschlagen möchte, um ein bestimmtes Sammelobjekt zu erreichen, gibt es keine Teleporthilfe. Die Barrierefreiheit ist sehr gut gelungen und durchdacht.
Eines der besten Metroidvania-Spiele seit langem
„Prince of Persia: The Lost Crown” ist kurz gesagt eines der besten Metroidvania-Spiele. Das Plattforming und die Kämpfe machen unglaublich viel Spaß und bieten viel Inhalt. Es gibt gelungene Nebenmissionen, viele Loretexte und ein gelungenes Gegner- und Boss-Design. Es gibt auch anspruchsvollere Plattforming-Passagen, die es in sich haben. Allerdings gibt es einen Kritikpunkt den man im Hinterkopf behalten sollte. Und zwar die Story des Spiels, denn diese ist eher nebensächlich. Zwar sind die Dialoge komplett vertont, aber so richtig Spannung kommt dadurch nicht auf. Das ist aber nicht schlimm. Auch die comicartige Grafik passt perfekt zum Spiel, was anfangs noch für Zweifel sorgte. „Prince of Persia: The Lost Crown“ hat hier definitiv die Nase vorn.
Fazit
Mit “Prince of Persia: The Lost Crown” erscheint das beste Metroidvania-Action-Plattformspiel seit langem und kann im Test überzeugen. Ubisoft hat hier sehr gute Arbeit geleistet, die sich sehen lassen kann. Mit einer Spielzeit von ca. 25h kann das Abenteuer durchgespielt werden. Wer allerdings alle Sammelobjekte finden möchte, ist noch länger beschäftigt. “Prince of Persia: The Lost Crown” überzeugt und ist sowohl für Fans als auch für Neueinsteiger ein Muss. Wer noch Zweifel hat, kann sich ab sofort eine kostenlose Demo herunterladen und sich selbst überzeugen. Von uns gibt es eine klare Empfehlung.
Prince of Persia: The Lost Crown erscheint am 18. Januar für Nintendo Switch, PlayStation 4|5, Xbox Series X|S, Xbox One, Amazon Luna sowie auf Windows PC über den Epic Games Store sowie den Ubisoft Store. Spielende können auch Ubisoft+ auf PC, Xbox oder Amazon Luna abonnieren und genauso wie Käuferinnen und Käufer der Deluxe Edition drei Tage früher Zugang zum Spiel erhalten und ab dem 15. Januar spielen. Den aktuellen Trailer gibt es hier: