Mit Road 96: Mile 0 erscheint ein Prequel zum preisgekrönten narrativen Abenteuer Road 96, das uns erneut auf eine emotionale Reise mitnehmen möchte, auf der wir Zoe und Kaito besser kennenlernen. Wir haben den Vorgänger für euch genauer unter die Lupe genommen und verraten ohne Spoiler, was euch erwartet.
Wir schreiben das Jahr 1996, genauer gesagt den 1. Mai. Präsident Tyrak hat eine große Ankündigung im Präsidentenpark zu machen, wo man munkelt, dass er seine Kandidatur für die nächsten Wahlen bekannt geben wird. Die Geschichte konzentriert sich diesmal auf die Hauptfiguren Zoe und Kaito, in der Freundschaft eine wichtige Rolle spielt, da zwei verschiedene Welten aufeinandertreffen. Zoe kommt aus dem reichen Teil der Stadt, ihr Vater arbeitet als Ölminister für die Regierung von Präsident Tyrak. Kaitos Welt hingegen ist das komplette Gegenteil, denn er kommt aus ärmeren Verhältnissen, wo die Leute, einschließlich ihm, den Präsidenten überhaupt nicht ausstehen können, da es Tyrak nur um Macht und Geld geht.

„Road 96: Mile 0“ erzählt diesmal jedoch eine eher lineare Geschichte, die nicht prozedural generiert ist, da hier die Vorgeschichte der beiden Freunde klar im Vordergrund steht. Das Prequel unterscheidet sich deutlich vom Hauptableger durch seine musikalischen und zugleich abwechslungsreichen Minispiele, die neben der emotionalen Geschichte die Stimmung auflockern. Spielerinnen und Spieler, die den Hauptteil bereits kennen (hier geht’s zum Test), dürfen sich auch auf Zoes Vergangenheit freuen. Aus Spoilergründen gehe ich hier aber nicht weiter ins Detail.

Eine musikalische Reise
Kommen wir aber zu einer spannenden Neuerung, die es so im Hauptspiel nicht gibt, denn „Road 96: Mile 0“ bietet uns neben einem erstklassigen Soundtrack auch rhythmische Minispiele, bei denen wir einen Geschicklichkeitsparcours bewältigen müssen, während wir visuell der Story folgen. Auch Entscheidungen spielen in den Minispielen eine große Rolle, in denen wir die Freundschaft der beiden Charaktere stark beeinflussen. Die rhythmischen Minispiele sind eine willkommene Abwechslung, bei denen wir sogar unsere eigene Bestzeit toppen wollen.

Das Gameplay ist schnell erklärt. Wir sammeln die “Orbs” ein, um unsere Punktzahl zu erhöhen. Dabei bekommen wir ordentlich was auf die Ohren, denn jedes Level hat neben einer einzigartigen Kulisse auch einen fantastischen Soundtrack. In den Levels müssen wir außerdem Hindernissen ausweichen, indem wir die Spur wechseln oder uns schlicht ducken und springen. Da die Level an die Story angelehnt sind, haben wir auch erzählerische Elemente, in denen wir wichtige Entscheidungen treffen müssen, die sich auf das Ende auswirken. Wenn wir die Musiklevel durchgespielt haben, bekommen wir einen Rang und können die Level jederzeit wiederholen, um uns zu verbessern. Das macht wirklich viel Spaß und ist einer der Stärken des Prequels.

Atmosphärisch gelungen
Auch in White Sands gibt es viel zu entdecken, denn diesmal werden wir in größere Gebiete entführt, in denen es noch einiges mehr zu entdecken gibt. Neben spannenden Dialogen mit NPCs warten auch Sammelobjekte in Form von Stickern, Spraydosen und Kassetten auf uns. Doch Vorsicht, jede noch so kleine Entscheidung hat Auswirkungen auf das Ende, weshalb wir uns gut überlegen sollten, was wir gerade tun. Das gilt nicht nur für die Dialoge mit den anderen Charakteren, die wir in White Sands treffen. Die Atmosphäre ist gelungen und schafft ein stimmungsvolles Gesamtbild. Auch grafisch passt das “Spiel”Road 96: Mile 0” zur Atmosphäre.

Wie im Hauptteil erkunden wir die Gebiete aus der Ego-Perspektive, je nach Situation aus der Sicht von Zoe oder Kaito. Erzählerisch wird uns hier einiges geboten, auch wenn es nicht ganz an „Road 96“ heranreicht. Immerhin ist der Wiederspielwert des kurzen Abenteuers hoch, so dass wir die verschiedenen Enden entdecken können. Abseits der Story können wir zudem unserer Kreativität freien Lauf lassen und sogar unsere Unterkunft mit dem Graffiti verschönern. Wer alle Spraydosen findet, hat zudem eine größere Farbauswahl. Wer sich ein wenig entspannen möchte, kann sich auch die gesammelten Kassetten anhören und dem erstklassigen Soundtrack lauschen.


Fazit
Mit „Road 96: Mile 0“ erscheint ein gelungenes Prequel, das vor allem durch seine rhythmischen Minispiele überzeugen kann. Mit einer Spielzeit von knapp 4 Stunden ist das Abenteuer recht kurz, bietet aber verschiedene Enden, wodurch der Wiederspielwert hoch ist. Auch wenn „Road 96: Mile 0“ erzählerisch nicht ganz mit „Road 96“ mithalten kann, so bietet es doch ein spannendes Abenteuer, bei dem man einige Höhen und Tiefen erlebt. Wer außerdem Wert auf den Soundtrack legt, bekommt auch diesmal wieder erstklassige Musik auf die Ohren.
Road 96: Mile 0 ist ab sofort für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X, PC und Nintendo Switch erhältlich. Den aktuellen Trailer gibt es hier:
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