Mit Painkiller liefert Entwickler Anshar Studios eine Neuinterpretation des kultigen First-Person-Shooters als rasantes Drei-Spieler-Koop-Abenteuer. Wir haben uns den Dämonenhorden im Fegefeuer gestellt und verraten euch, was euch erwartet.
Painkiller möchte das Gefühl klassischer Arena-Shooter aus den frühen 2000er-Jahren wiederbeleben: schnelle Kämpfe, übertriebene Waffen und Massen an Gegnern. Das Arsenal fällt entsprechend großzügig aus – von der berühmten Pfahlpistole über den Electrodriver bis hin zu weiteren wuchtigen Knarren mit Primär- und Sekundärfeuer. Ergänzt werden diese durch moderne Bewegungsmechaniken wie Rutsch-Sprint, Dash-Ausweichmanöver und Greifhaken, die das Tempo hochhalten sollen.

Trotzdem gelingt es Painkiller nicht, die Wucht anderer Genrevertreter einzufangen. Das Schussgefühl wirkt unpräzise und schwammig, die Gegner-KI agiert stumpf und stürmt meist direkt auf den Spieler zu. So entsteht zwar ein hektischer, aber wenig fordernder Spielfluss. Auch die Levelgestaltung enttäuscht: Viele Arenen ähneln sich optisch, und die Kämpfe folgen einem wiederkehrenden Schema. Dynamik und das Gefühl, sich in einem echten Höllenrausch zu befinden, bleiben aus. Positiv fällt die hohe Performance auf – das Spiel läuft konstant flüssig und reaktionsschnell. Wer ein unkompliziertes, blutiges Actionerlebnis sucht, wird einige Stunden Spaß haben. Fans taktischer Tiefe oder kreativer Gegner-Designs werden dagegen schnell Ernüchterung verspüren.

Koop-Modus
Einen besonderen Fokus legt Painkiller auf das kooperative Spielen. Bis zu drei Spieler können sich gemeinsam durch die Kampagne kämpfen oder wahlweise mit KI-Begleitern im Solomodus antreten. Die Idee, die Reihe in ein gemeinsames Action-Erlebnis zu verwandeln, ist grundsätzlich spannend und folgt dem aktuellen Multiplayer-Trend vieler Shooter.
In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der Koop-Modus weniger trägt, als er könnte. KI-Mitstreiter helfen kaum und lassen das Solo-Erlebnis blass wirken. Mit echten Mitspielern entsteht zwar temporär mehr Spaß, doch echte Kooperation bleibt aus – es geht meist schlicht darum, Gegnerwellen gemeinsam niederzumähen. Unterschiedliche Rollen, ergänzende Fähigkeiten oder sinnvolle Synergien existieren kaum. Somit bleibt der Koop-Modus ein nettes Feature für zwischendurch, aber ohne langfristige Bindungskraft.

Wiederspielwert
Painkiller bietet derzeit drei Raids, aufgeteilt in jeweils drei Missionen mit rund 20 Minuten Spielzeit pro Abschnitt. Das Fortschrittssystem setzt auf aufrüstbare Waffen, sammelbare Taro-Fähigkeitskarten und Charaktere mit individuellen Skills. Level lassen sich erneut spielen, um mehr Gold, Upgrades oder höhere Punktzahlen zu erzielen.
Dieses System funktioniert auf dem Papier gut, erweist sich jedoch in der Praxis schnell als repetitiv. Gegner, Umgebungen und Missionsziele wiederholen sich häufig, wodurch die Motivation auf Dauer abnimmt. Wer Spaß am Grind hat, kann sich hier einige Stunden austoben. Spieler, die Abwechslung, erzählerische Tiefe oder kreative Missionsgestaltung erwarten, werden dagegen enttäuscht.

Fazit
Painkiller ist ein ambitionierter Versuch, eine legendäre Shooter-Reihe in die Moderne zu holen. Rasante Action, Koop-Unterstützung und ein motivierendes Progressionssystem bilden eine solide Basis. Doch unter der Oberfläche fehlt es an Abwechslung, Präzision und Atmosphäre – jenen Elementen, die das Genre einst groß machten. Das Ergebnis ist ein durchschnittlicher, aber austauschbarer Shooter: Der Koop-Modus sorgt kurzzeitig für Unterhaltung, das Gameplay wirkt jedoch generisch, und der Wiederspielwert entsteht eher durch Grind als durch kreative Vielfalt. Für Fans simpler Dämonen-Action ist Painkiller ein netter Lückenfüller. Für Veteranen dagegen bleibt es ein blasser Reboot, dem die Seele des Originalspiels fehlt.











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