Willkommen in einer utopischen Welt voller Wunder und Perfektion, in der Menschen in Harmonie mit ihren treuen Robotern leben, auch wenn dieser Moment nur von kurzer Dauer ist. Atomic Heart ist ein First-Person-Action-Rollenspiel, das uns eine alternative Zeitlinie zeigt, nachdem die Sowjetunion den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat.Wir haben uns das erste Projekt des Entwicklerstudios Mundfish genauer angeschaut und verraten euch im Test ohne Spoiler, was euch in der alternativen Geschichte erwartet.
In Atomic Heart schlüpfen wir in die Rolle des ungeselligen sowjetischen Spezialagenten Sergej Netschajew (P-3), der bei seinem Abenteuer von CHAR-les, einer exzentrischen KI, die in P-3s Handschuh steckt, unterstützt wird. Dabei erleben wir eine utopische Neuerzählung der Geschichte, in der die UdSSR im Zentrum einer wissenschaftlichen und technologischen Revolution steht, die das ganze Land gleich zweimal verändert. Während der Anfang noch relativ harmonisch verläuft, ändert sich die Stimmung in der Militärbasis 3826 sehr schnell. Offenbar wurde das neuronale Netzwerk namens Kollektiv, das die Roboter durch Gedanken steuern soll, sabotiert, denn nach der Sabotage sind alle Roboter feindselig und wollen alles töten, was nur eine lebende Form hat. Unsere Aufgabe ist daher relativ simpel. Wir müssen herausfinden wer dahinter steckt

Ein Abenteuer voller Gewalt
Atomic Heart ist ein Spiel, das versucht, eine große Vielfalt in Bezug auf das Gameplay zu bieten. Der Schwerpunkt liegt auf einer Mischung aus Erkundung, Kampf und vielen Rätseln, die auch zum Nachdenken anregen können. Dabei kann das Kampfsystem im Punkt Gameplay besonders punkten, denn Atomic Heart setzt auf eigene Spielstile, so dass wir unsere Fähigkeiten so anpassen können, wie es uns am besten gefällt. Hier steht uns eine riesige Auswahl an Fähigkeiten zur Verfügung, die wir nach Belieben freischalten können. Interessant ist, dass wir unsere Fähigkeiten jederzeit wieder zurücksetzen können und so ausprobieren können, was uns am besten liegt.

Für Abwechslung sorgen auch die Rätseleinheiten, denn hier hat sich das Spiel einige kreative Puzzles einfallen lassen. Neben klassischen Schlüsselrätseln, bei denen man im richtigen Moment die X-Taste drücken muss, gibt es auch anspruchsvolle Logikrätsel, bei denen man manchmal ganz schön ins Grübeln kommt. Aber keine Angst: Die schwierigeren Rätsel gibt es nur auf den acht verschiedenen Testgeländen, die wir optional abschließen können.

Ein Highlight sind jedoch die Minispiele, die manch einer vielleicht noch aus früheren Zeiten kennt. Die Minispiele gehören zu den Rätseleinheiten, die uns für kurze Zeit aus dem Gemetzel herausholen. Hier gibt es Spiele wie Snake oder auch ein Kugellabyrinth.

Eine offene Welt, die leider nicht ganz aufgeht
Kommen wir nun zu einem Punkt, der für mich bei Atomic Heart leider nicht ganz funktioniert, nämlich die offene Spielwelt. Die Story von Atomic Heart spielt sich hauptsächlich im Untergrund ab. Die Missionen führen uns durch lineare Bereiche, die uns alle super interessante Informationen zur Story geben. Die offene Welt hingegen, die wir immer nach einem Story-Level sehen, hat leider nicht viel zu bieten. Natürlich können wir auf Erkundungstour gehen und Collectibles sammeln, aber mehr als Materialien und die acht Puzzle-Testgelände finden wir in der Welt nicht. Die Welt ist zwar atmosphärisch sehr schön, enttäuscht aber durch den Mangel an Aktivitäten.

Wunderschöne Kulissen und starker Soundtrack
Wie bereits erwähnt, überzeugt Atomic Heart in seinen linearen Storyabschnitten. Es erwarten uns viele Rätseleinheiten und immersive Kämpfe, bei denen uns CHAR-les mit seinen vielfältigen Polymerfähigkeiten unterstützt. Besonders schön ist immer wieder die Thematisierung der Level, die stets mit einem passenden Soundtrack untermalt wird. Ein Highlight ist definitiv das Theater, das durch seine künstlerische Umgebung überzeugt. Seien es Remixe bekannter Opernarien oder Remixe klassischer Songs wie von Алла Пугачёва – Звёздное лето.

Auch die Rätsel sind in jedem Story-Level einzigartig, so dass sie wirklich sehr gut und atmosphärisch in die Umgebung passen. Das Theater hat eher Rätsel, bei denen man künstlerisch denken muss, auch wenn die Lösung eher brutal aussieht. Hat man ein Level geschafft, wartet ein epischer Bosskampf auf uns, der uns musikalisch auch was zu bieten hat. Die Freude war groß, aus man Peter Iljitsch Tschaikowsky – Drei Stücke aus “Schwanensee” während einem Kampf hören konnte.

Fazit
Mit Atomic Heart erscheint ein ein First-Person-Action-Rollenspiel, welcher mit seiner Story überzeugen kann. Mit einer Spielzeit von knapp 15 Stunden kann die Hauptstory abgeschlossen werden. Atomic Heart kann vor allem in seinen linearen Abschnitten überzeugen, auch wenn die offene Spielwelt kaum Aktivitäten bietet. Durch das abwechslungsreiche Gameplay und die starke Atmosphäre kann Atomic Heart dennoch punkten.
Atomic Heart erscheint am 21. Februar 2023 für PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox Series X|S, Xbox One und PC. Den aktuellen Trailer gibt es hier: