Greift zu den Schwertern, Freunde der aufgehenden Sonne! Mit Like a Dragon: Ishin! erscheint zum ersten Mal seit dem ursprünglichen Japan-Release in 2014 ein komplett aufbereitetes Remaster zu uns in den Westen und nimmt uns mit auf einer zwiegespaltenen sowie revolutionären Reise und begleiten einem Samurai auf einer Mission, die Zukunft Japans für immer zu verändern. Was dieses hitzige, historisch actiongeladene Abenteuer von RGG Studio zu bieten hat, erfahrt ihr hier im spoilerfreien Test.
Wer hätte das Gedacht? Nach Jahrelanger Sehnsucht auf einen westlichen Release von Ishin! haben SEGA und Ryu Ga Gotoku Studio die Gebete der Fans erhört und bescheren uns mit einer fantastisch aufbereiteten Neuauflage des gefeierten Action-RPG Spin-offs von den kreativen Köpfen der Yakuza Serie! In Like a Dragon: Ishin! schlüpfen wir in die Rolle von „Sakamoto Ryoma”. Ein überaus begabter Samurai, dessen Wurzeln des Goshi-Stammes zwar einen gesellschaftlich niederen Stellenwert hat, jedoch ein talentierter Schwertkämpfer ist und für ihn keine Gefahr zu groß kommt. Unsere Geschichte spielt in den 1860er Jahren der sogenannten Edo-Erä im alten Japan, welches durch ein schwächenbehaftetes Rechts- und Klassensystem von Ungerechtigkeit und Korruption geplagt wird. Resultierend daraus wird die Gesellschaft durch die Kluft von Arm und Reich immer größer, ohne Aussicht auf Erholung oder Gerechtigkeit. Denn genau das ist eins von vielen Zielen, das sich unser geliebter Samurai später als ehrenhafte Aufgabe macht.

Ein lang ersehntes Familientreffen
Unsere ambitionierte Reise fängt damit an, dass Sakamoto Ryoma sich in “Edo” (das frühere Tokyo) zurückzieht, um sich der Schwertkünste mit Leib und Seele zu unterziehen. Ein Jahr ist vergangen und Ryoma kehrt zu seinem Heimatort “Tosa” zurück, um seinen geschworenen Bruder „Takechi Hanpeita” anzutreffen. Takechi leitet dort in der Burgstadt von Tosa eine loyalistisch, politische Organisation, der darauf beruft in der Schieß- und Kampfkunst sich zu unterziehen mit der Intention gegen Tosa’s Korruption anzukämpfen. Nach einem Wiedersehen zwischen den Brüdern lädt dieser zu einem Gespräch mit dessen Vater ein.

Eines Abends finden die zwei Brüder sich in einem Tempel wieder und treffen dort auf dessen Vater „Yoshida Toyo”. Ein Friedensrichter, der eine sehr wichtige Rolle für die Kaiser und Dorfbewohner in Tosa hat. Beim Wiedersehen kommt Ryoma’s Adoptivvater direkt ins Gespräch. Toyo hat nämlich seit Beginn von Takechi’s und Ryoma’s Erziehung geplant einen zukünftigen Putsch auf Tosa’s Regierung durchzuführen, um so die Machtverhältnisse zu Gunsten der Dorfbewohner zu richten. Als die drei weiter ins Thema einstiegen, betritt überraschenderweise ein unbekannter verkleideter Samurai in das Raum. Ehe sich Ryoma zur Verteidigung versah, greift der unbekannter Samurai Ryoma’s Vater an und stirbt daraufhin an den Folgen der Verblutungen.

Ryoma konnte den Angriffen des Samurai’s während seiner Flucht nicht aufhalten. Es war zu spät. Wenige Momente später findet Ryoma die Leiche seines Vaters vor und flüchtet zusammen mit Takechi vor der Polizei, da er dessen Mordes angeschuldigt wurde. Während der Flucht wurde an dem Motiven des Mörders eine Tatsache klar. Der bedeckte Samurai nutzte eine antike Schwerttechnik namens “Tennen Rishin”, welches die Gegner mit einem mächtigen Angriff zu Boden zwingt. Da Ryoma nach weiteren Infos suchen muss, lässt Ryoma seinen Bruder eingesperrt in eine Hütte und ergreift kurzerhand die Flucht, um nach den Schuldigen zu suchen.

Willkommen in Kyo
Ein Jahr später befinden wir uns in “Kyo” (das frühere Kyoto), einer altbekannten Metropole mit Tausenden von Einwohnern. Von Einkaufsvierteln, Bars, Tempeln, Restauraunts bis zu ärmlichen Gegenden ist alles mit dabei. Unser Samurai lässt sich in einem Gasthaus “Teradaya” nieder, allerdings mit einer wichtigen Änderung. Da auf Ryoma ein Kopfgeld erlassen wurde, ändert dieser seinen Namen in Saito Hajime um, damit dieser seine Ermittlungen verdeckt fortsetzen kann. Unsere Aufgabe besteht darin, den Ursprung des Tennen Rishin Anwenders und dessen Verbleib herauszufinden. Schließlich lässt er den Mord seines Vaters nicht länger auf sich sitzen und schwört auf Rache. Stück für Stück kämpft er sich durch jedes erdenkliche Dojo durch, um nach Informationen zu suchen.

Die Mibu-Wölfe der Shinsengumi
Im späteren Verlauf seiner Ermittlung führen seine Anhaltspunkte auf einer militanten Organisation namens “Shinsengumi” zurück. Die Shinsengumi wurden von der Tokugawa Bafuku, also der Shogun ins Leben gerufen, um den Frieden und Ordnung der Shogun zu bewahren, koste es was es wolle. Ryoma bzw. Saito geht davon aus, dass eines der Mitglieder innerhalb der Shinsengumi der ursprüngliche Mörder sein muss, da alle Hauptmitglieder über die selbe Kampftechnik verfügen. Kurzerhand macht sich unser Held auf den Weg und infiltiert dessen Hauptquartier.

Dort trifft Ryoma auf drei Mitglieder der Shinsengumi. Den ersten macht er mit „Nagakura Shinpachi” vertraut, der Kapitän der zweiten Division. Nach einem erfolgreichen Try-Out Kampf kommt kurzerhand der Mad-Dog „Okita Soji” und der Stellvertretende Chief der Shinsengumi „Hijikata Toshizo”. Da Ryoma den Nagakura besiegt hat, wird er daraufhin von Hijikata als offziellen Nachwuchsmitglied der Shinsengumi ernannt. Nun hat es Ryoma endlich geschafft.

Als Ryoma in die Gruppe aufgenommen wurde, sieht die Situation nun deutlich komplexer für unseren Helden aus. Die Shinsengumi besteht darüber hinaus aus mehreren untergeordneten Hauptmitgliedern. Darunter zählen Ito Kachitaro (Strategist), Takeda Kanryusai (Taktiker), Matsubara Chuji (Gesetzeshüter), Inoue Genzaburo, Tani Sanjuro, Todo Heisuke, Suzuki Mikisaburo und Harada Sanosuke. Ryoma steht einer langwierigen Herausforderung bevor. Wer von den Mitgliedern könnte es nur gewesen sein und welche Motive hatte bloß der Mörder überhaupt? Ab dem Punkt liegt es an euch herauszufinden, was hinter dem Mordfall steckt und wer daran wirklich beteiligt ist.
Facettenreiches Gameplay, das keine Wünsche übrig lässt
Wenn es ums Punkto Gameplay geht, so werdet ihr definitv auf eure Kosten kommen. Euch stehen im Kampf ganze vier Kampfstile zur Auswahl. Mit dem Brawler-Stil tretet ihr den Gegnern mit bloßen Händen gegenüber und werdet im wahrscheinlichsten Fall den ein oder anderen Knochen brechen. Beim Swordsman-Stil greift ihr zum Schwert, welches effektiv für nahestehende Gegner bestens zur Geltung kommt. Für das Gunman-Stil könnt ihr sowohl im Nahkampf als auch aus der Distanz mit eurer Handfeuerwaffe projektile Abschießen, dessen Munition über das entsprechende Menü geändert werden können. Beim letzten Kampfstil, dem WIld Dancer kombiniert ihr Schwert mit Pistole und führt verheerende Angriffe auf einzelne und mehreren Gegnern aus, folgend mit einer tödlichen Kombo. Auch sind Heat-Action Finishers auf alle Kampfstile anwendbar und bereitet den Gegnern noch mehr schaden zu. Beim aufleveln eures Charakters könnt ihr euch durch farbkodierte Soul-Orbs und Training-Orbs neue Fertigkeiten und Moves aneignen. Ebenfalls könnt ihr im Verlauf der Story Komaki’s Dojo besuchen, um neue Skills anzueignen.

Was neu in der Neuauflage daherkommt sind die sogenannten Soldaten-Karten, die ihr jederzeit im Kampf verwenden könnt. Alle Soldaten-Karten beherbergen bestimmte spezielle Fähigkeiten, die euch über kurze Zeit einen Vorteil im Kampf verschaffen. Diese sind mit Erfahrungspunkten aufwertbar und können aufgelevelt werden. Mithilfe von bestimmten Karten könnt ihr sogar Tiere und mächtige Zauber beschwören, um es den Gegner nicht leicht zu machen. Also stockt fleißig auf und tobt euch aus!

Nebenaktivitäten so weit das Auge reicht
Solltet ihr mal was anderes machen wollen als nach dem verschwundenen Mörder zu suchen, stehen euch eine große Anzahl an Nebenaktivitäten zur Verfügung. Darunter fallen verschiedene Tugendaufgaben, wo ihr bei abgeschlossene Gefallen oder durch andere Tätigkeiten Tugendpunkte bekommt und diese Entsprechend in einem Tempel für spezielle Fertigkeiten oder sonstige Gegenstände erwerben könnt. Üblich wie in jedem Ryu Ga Gotoku Spiel erwarten euch über 60 Substories und 40 Dungeon-Quests bereit mit dem ihr euch reichlich beschäftigen könnt.

Auch in punkto Minigames kommt Like a Dragon: Ishin! selbstverständlich nicht zu kurz. Euch stehen Minispiele wie Cho-Han, Buyo Dancing, Rock-Paper-Scissors, Udon Shop, Chicken Racing, Poker, Fishing, Sake Showdown, Karaoke u.v.m zur Auswahl!
Fazit
Mit „Like a Dragon: Ishin!” bekommen wir ein optisch aufgewertetes Remaster eines Samurai-Spiels, der sich vor lauter Inhalten und Möglichkeiten nicht zurückhält und dem Spieler eine actiongeladene und tiefgründige Samurai-Story serviert. Mit der Nutzung der Unreal Engine 4 sehen die Schauplätze, Charaktermodelle und Zwischensequenzen des Spiels schön und gestochen scharf aus. Die Inszenierung und Umsertzung aller Story-Relevanten Szenarien, Charaktere und Gameplay-Elementen wurden atmosphärisch gut umgesetzt und liefert mit Lokalisierungsunterstützung und verbesserten Funktionen ein authentisches Erlebnis für jeden Neueinsteiger und Veteranen der Spieleserie. Mit einer Spielzeit von 30 Spielstunden für die Story und 50 Spielstunden für das Abschließen aller Nebenaktivitäten im Spiel könnt ihr damit rechnen. Uns hat Like a Dragon: Ishin! insgesamt gut gefallen und können es wärmstens weiterempfehlen.

Like a Dragon: Ishin! ist ab sofort für Vorbesteller der Digital-Deluxe-Edition und ab dem 21. Februar für alle anderen auf PlayStation 4 & PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series S/X und Steam erhältlich. Den aktuellen Trailer zu Like a Dragon: Ishin! gibt es hier:
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