Mit Call of Duty: Modern Warfare III erscheint der direkte Nachfolger des preisgekrönten Spiels Call of Duty: Modern Warfare II und will uns mit seinem Umfang überzeugen. Auch dieses Jahr gibt es wieder eine Kampagne, den beliebten Multiplayer-Modus und zum ersten Mal in der Geschichte von Modern Warfare einen Zombie-Modus. Wie sich das Spiel im Gesamtpaket schlägt, erfahrt ihr im Test.
„Call of Duty: Modern Warfare III” bietet uns dieses Jahr auch einen Kampagnenmodus. Dieser will mit insgesamt 14 Kapiteln überzeugen und bietet uns neben der linearen Story erstmals auch „Open Combat Missionen“. Diese feiern ihr Debüt in der Call of Duty Kampagne, sind aber nicht so immersiv wie die Story-Missionen und wirken daher in der Kampagne deplatziert. Versteht mich nicht falsch, „Call of Duty: Modern Warfare 3” hat gute Ansätze, aber das Gesamtpaket geht nicht ganz auf und so bekommen wir hier eine der schwächsten Kampagnen seit langem in der Call of Duty Geschichte.

Eine teure Angelegenheit
Die Story lässt sich recht schnell zusammenfassen, weshalb wir die Fans an dieser Stelle nicht spoilern wollen. Die Story schwächelt sehr in der Erzählung, so dass das typische Call of Duty Konzept nicht aufgeht. Vor allem, wenn man MW3 mit MW2 vergleicht. Hier hat der ältere Teil definitiv die Nase vorn. Filmreife Actionszenen gibt es auch in diesem Jahr zu sehen, allerdings schwächelt die Präsentation stark. Gerade wenn es spannend wird, verliert das Spiel durch die „offenen Kampfeinsätze“ an Spannung. Dabei handelt es sich um schamlos abgekupferte Katenabschnitte aus dem Free-to-Play-Ableger Warzone, die vielen Spielern bekannt vorkommen dürften. Die „Open Combat Missionen“ sind eher schwach, da wir hier stumpfe Missionen absolvieren, die uns nicht wirklich Spaß gemacht haben. Die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht, aber die Missionen laufen alle gleich ab: Werden wir erwischt, gibt es ein gnadenloses Geballer.

Besser sind dagegen die linearen Story-Missionen. Hier gibt es jede Menge Action und wir schlüpfen wieder in die Rolle unserer Fanlieblinge wie Ghost und Price. Die Story nimmt in den linearen Missionen gut Fahrt auf, kann aber, wie schon erwähnt, nicht ganz überzeugen. Hier merkt man schnell, dass “Modern Warfare III” ursprünglich als DLC geplant war. Für den Preis ist die Kampagne allerdings eine teure Angelegenheit.

Die Zombies sind zurück
Im neuen MWZ-Modus von „Call of Duty: Modern Warfare III” erwartet uns die komplett neue zukünftige Warzone Karte Urzikstan. Typisch für den Zombie Modus muss man sich erst einmal Geld verdienen, dieses verdient man durch das Töten von Zombies und am besten durch das Abschließen von zahlreichen Aufträgen. Öffnet man die Karte, kann man sich die zahlreichen Missionen ansehen und entscheiden. Die Karte ist in 3 Zonen aufgeteilt, wobei Zone 1 die einfachste ist. Um in den anderen beiden Zonen erfolgreich zu sein, muss man erst einmal ordentlich aufrüsten.

Die ikonischen Extra-Cola-Maschinen, Power-Ups und Zufallskisten sind auch hier wieder am Start und sehr nützlich, um möglichst lange am Leben zu bleiben. Vielleicht ist es wichtig zu erwähnen, dass MWZ kein rundenbasierter Zombie-Modus ist. Man hat nur eine Stunde Zeit auf der Karte, bevor man von einem Nuklearsturm erfasst und getötet wird. Um eine Runde erfolgreich abzuschließen, muss man einen der zahlreichen Exfiltrationspunkte nutzen, um von einem Flugzeug abgeholt zu werden. Während des Spiels können Baupläne, Waffen und verschiedene andere Gegenstände gesammelt werden, die nach erfolgreicher Exfiltration für die nächsten Runden mitgenommen werden können.

Wer bereits den DMZ-Modus von Modern Warfare 2 gespielt hat, wird schnell merken, dass Zombies auf diesem Fundament aufbaut. Es gibt wieder zahlreiche Missionen, die in 3 verschiedene Story-Akte aufgeteilt wurden. Leider fühlen sich die meisten Missionen eher wie belanglose „fetch quests“ an und sollte man tatsächlich mal bei einer Story Mission ankommen, fragt man sich weshalb nicht alle Missionen so gut umgesetzt wurden? Denn diese erzählen in der Tat eine Geschichte und bieten im 1. Akt sogar einen eigenen kleinen Kartenausschnitt, in den man mit dem Flugzeug hineingeflogen wird.

Gelungener Multiplayer
Natürlich bekommen wir zur neuen Kampagne und Zombie-Modus, auch den altbekannten Multiplayer spendiert. Hier dürfen wir uns auf den 16 verschiedenen 6-gegen-6-Karten aus dem originalen Modern Warfare 2 (2009) in bekannten Modis wie Team-Deathmatch, Herrschaft oder mehr, duellieren. Andere Spielmodis wie Krieg (bekannt aus Vanguard) oder Bodenkrieg (bekannt aus Modern Warfare 2019) sind ebenfalls bereits zu Release verfügbar. Außerdem bestätigte Activision bereits, 12 brandneue 6-gegen-6-Karten die mit weiteren Saisons veröffentlicht werden. Mit “Modern Warfare 3” bekommen wir zudem insgesamt 37 neue Waffen unterteilt in verschiedene Kategorien, eine neue Gold, Platin und Mastery-Tarnung, neue Herausforderungen und vieles mehr. Außerdem dürfen wir zum ersten mal in der Geschichte der Reihe unsere bereits erspielten Waffen, Tarnungen und gekauften Gegenstände direkt in Modern Warfare 3 übernehmen. So seit Ihr bereits zu Beginn hervorragend ausgestattet. Leider beginnt hier aber auch schon unser größter Kritikpunkt des Multiplayers.

Zwar ist es wirklich eine gute Änderung alle gekauften Tarnungen ins neue Spiel der Reihe übernehmen zu können, allerdings ist das Chaos bei den Waffen und Ihren Aufsätzen umso größer. Möchte man hier nun die neuen Waffen testen und verbessern, oder doch gleich mit den bereits ausgebauten Waffen des Vorgängers die Lobby dominieren? Oder doch neu im Spiel und aus über 100 Waffen und hunderten Aufsätzen wählen müssen? Selbst für uns als Fan der ersten Stunde keine leichte Wahl und eindeutig zu unübersichtlich. Die letzte nennenswerte Neuerung liegt im Klettern, Sprinten und Rutschen. Alles fühlt sich hier dieses mal stimmig an. Der Charakter gleitet über kleinere Kanten hinweg, klettert deutlich schneller und flüssiger und auch das unter Veteranen beliebte Slide-Cancel (das Rutschen abbrechen um die Waffe schneller bereit zu haben) kehrt zurück.

Fazit
Mit „Call of Duty: Modern Warfare III” erscheint in diesem Jahr ein eher schwacher Shooter. Die Kampagne kann nicht überzeugen und der Zombie-Modus ist auf Dauer keine Lösung. Dafür überzeugt „Call of Duty: Modern Warfare 3” mit dem Multiplayer-Modus, der uns zum Start eine große Vielfalt an Maps bietet. Hier besteht allerdings noch Optimierungsbedarf. Das liegt nicht nur an der SBMM, sondern auch an den verschiedenen Waffen, die dringend verbessert werden müssen. Wir sind gespannt, wie sich das Spiel in Zukunft entwickeln wird.
Call of Duty: Modern Warfare III ist ab sofort für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series X|S und PC erhältlich. Den aktuellen Trailer gibt es hier: