Lange mussten wir auf ein exklusives Spiel für die PlayStation 5 warten und bekamen mit Returnal ein wortwörtlich knallhartes “ Rogue Bullethell Arcade- Action Abenteuer“. Gestrandet auf dem Alien Planeten Atropos begeben wir uns auf der Suche nach Antworten, warum wir in einer Zeitschleife gefangen sind.
In Retural übernehmen wir die Rolle der Astronautin Selene, die irgendwo am Rande der Galaxie feststeckt. Kurzerhand stürzen wir mit unserem Spaceshuttle über den Alien Planeten Atropos ab. Wir machen uns direkt auf dem Weg vom Planeten zu entkommen. Ihr Ziel ist es, ein Signal abzusetzen, um evakuiert zu werden. Doch was wir bis dahin noch nicht wussten ist, dass wir schonmal auf dem Planeten waren. Relativ zu Anfang findet Selene eine Leiche, die genauso ausschaut, wie Sie selbst. Wir erkunden den Planeten weiter, bis Selene Ihre eigenen „Scout Logs“ findet. Dies bekräftigt nochmal das Gefühl, dass auf dem Planeten irgendwas nicht stimmt. Schließlich sterben wir das erste Mal und merken, dass wir nach jedem Tod in einer Zeitschleife gefangen sind. Wir stürzen wieder mit unserem Shuttle ab und erwachen an der Absturzstelle.
Vorab: Housemarque erzählt in Returnal einer emotionalen und fesselnden Geschichte. Jedoch können wir Storytechnisch nicht allzu viel erwarten, denn neben dem Dauerfeuer gibt es des Öfteren kurze Story Elemente, die uns immer wieder ein neues Puzzleteil an Informationen abliefert, sodass wir zum Ende hin ein Gesamtbild haben. Um euch also keine wichtigen Spielmomente und Überraschungen vorwegzunehmen, werde ich auf die Story nicht allzu intensiv eingehen.
Innovativer Genre Mix gut gelungen
Jetzt einmal kurz abseits der Story … Wow Returnal hat mich wirklich sehr beeindruckt. Kurz zugegeben, konnte ich mir kein Bullethell Action Abenteuer in der Third Person Perspektive mit Rougelite Elemente vorstellen, aber hier hat Housemarque gezeigt, was alles möglich ist. Returnal ist nämlich so unkonventionell, dass wir kein Titel finden können, mit dem man es vergleichen kann. Der Mix macht das Spiel so einzigartig, dass man es nicht vergleichen braucht.
Jedoch ist das Spiel vom Grundprinzip einfach gehalten. Wir starten auf einer prozedural generierten Map und müssen uns von Raum zu Raum kämpfen, bis wir zum Boss des Bioms kommen. Ähnlich wie in Metroid Prime erfahren wir erst, was im nächsten Raum ist, wenn wir ihn betreten. Hier können wir Glück haben, denn manchmal finden wir den „Räumen“ nützliche Waffen oder Artefakte, die uns einen Bonus für den Run mitgeben, den wir gerade durchlaufen. Artefakte sind auch sehr hilfreich, diese können uns ein Bonus geben, sodass wir 10% mehr Schutz haben. Dies stellt sich als sehr hilfreich dar, denn einige Gegner sind so stark, dass wir öfter ins Gras beißen mussten und sterben. Der Tod bedeutet in dem Spiel, dass wir alle unsere Items verlieren, was in den Roguelite Spielen bekannt ist.
Fairerweise muss man aber sagen, dass wir gewisse Dinge behalten können, wie zum Beispiel Äther, die wir an Wiederbelebungsstationen ausgeben können, um nochmal eine zweite Chance zu bekommen. Auch permanente Anzugsupgrades können wir in Returnal behalten. So müssen wir uns nicht nochmal auf die Suche der Laserklinge machen, die sowohl Barrieren als auch Gegner zerstören kann.
Damit der Frustfaktor in Returnal nicht allzu hoch ist, müssen wir bereits besiegte Bosse nach dem Tod nicht nochmal besiegen, denn dann können wir per Portale ins nächste Areal gelangen, wo wir dann auch Items finden, die sogar unsere Waffenstufe auf das Areal anpasst.
Cleveres Storytelling
Returnal setzt nicht auf lange Zwischensequenzen. Immer wieder finden wir im Laufe des Spiels an unsere Leichen die sogenannten „Scout Logs“. Dort hielt Selene fest, was Sie bis dahin erlebt hat, sodass Sie während der Zeitschleife nichts vergisst an Informationen, falls Sie nochmal stirbt. Beispielsweise dokumentierte Sie die Welt, die sich im Laufe nach einem Tod verändert. Somit ist Selene gewappnet, was auf Sie in Atropos zukommt. Natürlich tauchen die Audiologs noch tiefgründiger in die Geschichten von Selene ein, sodass wir auch an der emotionalen Ebene ankommen. Warum sind wir in der Zeitschleife gefangen und wie brechen wir den ewigen Kreis?
Diese Antworten bekommen wir immer puzzleartig in unseren Zwischensequenzen. Wenn wir ein Boss in einem Areal gelegt haben, haben wir Zugang zu unserem Haus. Dort verarbeitet Selene ihre Vergangenheit mit dem mysteriösen Astronauten. In der First Person Perspektive können wir zudem das Haus auch erkunden, wo wir sehr interessante Gegenstände finden. Zudem versucht Selene in den Haus Sequenzen verzweifelt nach Antworten zu finden. Kurz bevor wir eine jedoch eine richtige Antwort bekommen, endet die Sequenz auch wieder.
Diese werden aber auch belohnt, denn nach einer Haus Sequenz bekommen wir weitere Artefakte, die sehr nützlich sind. Nach der ersten Begegnung mit dem mysteriösen Astronauten in der Haus Sequenz, bekommen wir als Artefakt vor dem Haus einen Mini-Astronauten. So können wir im Spiel, falls wir mal sterben ihn automatisch einsetzen und haben somit eine zweite Chance, um gegen Feinde zu kämpfen.
Knallharte Bullethell Action
Natürlich erwartet uns neben einer gelungenen Story auch knallharte Action auf Atropos. Wir durchstreifen mit Selene ganze sechs verschiedene Biome, die vom Schwierigkeitsgrad immer schwerer werden. Doch Keine Sorge! Auch wir lernen, wie man mit den Gegnern umgeht, denn im Laufe der Zeit sind wir mit allen Artefakten, Parasiten und Upgrades versorgt, die sehr hilfreich für das Überleben auf Atropos sind.
Zu beginn, wenn wir öfters gestorben sind, kam uns nicht das Gefühl von prozedural generierten Räumen auf, denn anfangs sah alles ziemlich ähnlich aus. Dennoch gibt uns das Spiel kein Gefühl von Eintönigkeit, denn durch die große Vielfalt an Gegnern, spielt sich das Spiel flott und wir müssen lernen, wie wir mit der Gegner Masse klarkommen. Somit wird auch klar, wie sich der Roguelite Bullethell Action Shooter spielt – Ziemlich flott und fordernd.
Vom Gameplay her ist das die größte Stärke von Returnal. Neben unseren intensiven Kämpfen bietet und das Spiel auch viele Möglichkeiten Selene zu verbessern. Neben den Artefakten, die Positive Verbesserungen mitbringen, gibt es im Spiel auch Parasiten. Parasiten bieten immer eine positive Eigenschaft, die Selene für den Durchlauf verbessern. Jedoch gibt es gleichzeitig auch einen negativen Effekt, sodass wir zum Beispiel Fallschaden bekommen, oder auch keine neuen Waffen mehr aufsammeln können.
Hier gibt und das Spiel die Möglichkeit strategisch gut zu überlegen, welche Kombination für uns die Beste ist. Falls uns ein Parasit doch zu viel Ärger bereitet, können wir Ihn immer noch an Parasit Stationen entfernen lassen.
Next-Gen Feeling
Der heimliche Star von Returnal ist die Performance. Hier nutzt das Spiel die Funktionen der PS5 sehr gut aus. Sehr beeindruckt waren wir hier von den Ladezeiten. Wir starten das Spiel und sind direkt im Spiel drin. Wir wollen ins nächste Biom und das Portal nutzen? Kein Problem, denn Ladezeiten gehören der Vergangenheit an. Das Spiel läuft zudem flüssig mit 4K und 60 Bildern die Sekunde.
Selbst der Dualsense wird hier vollkommenausgenutzt. Im ersten Gebiet spüren wir beispielsweise die Regentropfen am Controller und Adaptiven Trigger lassen uns den Abzug der Waffe spüren. Dies lässt uns noch tiefer auf Atropos eintauchen, sodass das Spielen enorm viel Spaß macht. Grafisch kann Returnal allerdings nicht mit Demon’s Souls oder Spider-Man mithalten. Jedoch punktet das Spiel mit den enorm guten Lichteffekten und Details in der Flora. Soundtechnisch ist Returnal auch sehr gut gelungen. In Kombination mit dem Pulse 3D Headset, können wir alle Gegner und Attacken super präzise Orten. Selbst das Schwingen der Tentakel kann man gut lokalisieren.
Fazit
Mit Returnal bekommen wir einen waschechten Next-Gen Titel für die PS5. Ein Mix aus Roguelite, Bullethell und Third Person Shooter, lässt Returnal einzigartig wirken. Mit den Features des Dualsense Controllers, bekommen wir endlich einen richtigen PS5 Titel, der uns tief ins Geschehen eintauchen lässt.
Wer sich hier jetzt fragt, ob das Spiel für einen zu schwer werden kann, da kann ich beruhigt nein sagen, denn durch unsere Tode lernen wir dazu. Allzu viel Frust hatte ich bei meinem Durchlauf nicht, denn auch für mich ist es das erste Roguelite Spiel gewesen.
Mit rund 45 Stunden Spielzeit bekommen wir ein wahren AAA-Giganten, der mit seiner Gameplay Vielfalt durchaus überzeugen kann.
Den Launch Trailer findet ihr hier: