Mit Skull & Bones veröffentlicht Ubisoft das erste selbsternannte Quadruple A Game in der Geschichte der Videospielindustrie. Ob sich Skull & Bones wirklich so von seiner Konkurrenz abheben kann und dieser Bezeichnung gerecht wird, erfahrt ihr bei uns im Test.
Skull & Bones bietet keine spannende Story. Nachdem unsere Mannschaft schiffbrüchig wurde, und wir uns gerade so an Land retten konnten, gilt es nun uns einen Namen im Indischen Ozean zu machen. Um dies zu erreichen, sammeln wir zunächst mit einem kleinen Ruderboot notwendige Materialien um uns ein neues Piratenkriegsschiff bauen zu können. Im neuen Schiff angekommen, erfüllen wir lediglich Liefer- oder Raubzugquests, um an neue Materialien für noch größere Schiffe oder bessere Waffen zu kommen. Die Story dient generell hier mehr als Tutorial um uns auf das kommende Endgame vorzubereiten.

Welt & Gameplay:
Wie eingangs erwähnt, besteht der größte Teil des Spiels daraus verschiedenste Materialien zu sammeln bzw. zu erbeuten, um unser Schiff stetig zu verbessern. So haben wir die Wahl aus aktuell insgesamt 11 Schiffen (wovon maximal 3 Endgame-tauglich sind), verschieden Arten von Bewaffnungen und einer Reihe Panzerungen zum Schutz unseres Schiffes. Bei der Anpassung unseres Arsenals haben wir viel Spielraum. So können wir uns am Bug Kanonen einbauen, die beinahe an ein Scharfschützengewehr erinnern, an den Seiten bedienen wir uns der klassischen Kalverine, und zum abschütteln unserer Verfolger montieren wir hinten noch Brandbombarden. Wie und wo ihr welche Waffen montiert bleibt euch überlassen.

Brauchen wir nach langer Zeit mal wieder festen Boden unter den Füßen, können wir etliche im Spiel auffindbare Außenposten besuchen, bei denen wir oft nützliche neue Baupläne erwerben können. Außerdem stehen uns zwei Hauptbasen zur Verfügung, in denen wir Schmiede und Schiffsbauer besuchen können oder unsere Hauptquest voran bringen können. Leider haben wir keine Möglichkeit uns auch an Board unseres Schiffes fortzubewegen oder umzusehen. Auch die Schiffscrew besteht aus namenlosen NPCs mit denen nicht interagiert werden können. Fügen wir einen feindlichen Schiff genügend schaden zu, so können wir den Befehl zum entern geben, was bedauerlicherweise nur aus einer kurzen Cutscene besteht und keinen Tiefgang bietet. Selbes gilt auch für Basen oder Lager an Land die überfallen werden.

Auch im Endgame stehen und weiterhin nur Lieferaufträge und Schiffsschlachten zur Verfügung, durch die wir eine spezielle Währung erspielen können um an die finalen Ausrüstungsgegenstände ranzukommen. Da es aber keinen PvP Modus oder gegnerische Schiffe gibt, die dies erfordern, dient es mehr als Beschäftigungstherapie, als eine wirkliche Herausforderung zu sein.
Update: mit Season 1 könnt ihr ab sofort auch einen Battlepass für knapp 10€ erwerben, der Zugang zu weiteren kosmetischen Gegenständen für euch und euer Schiff ermöglicht.

Technik
Auch technisch hatten wir uns deutlich mehr erhofft. Grafisch würden wir das Spiel in der frühen PS4 Ära ansetzen. Zusätzlich wurden wir dank die AlwaysOn-Funktion oft aus dem Spiel geworfen. Einige Quests konnten erst nach einem kompletten Neustart weiterverfolgt oder abgeschlossen werden… die letzte Story Mission konnten wir sogar nach dem vierten Anlauf nicht beenden und haben schlussendlich auf die Belohnung verzichtet.

Fazit
Mit Skull & Bones bekommen wir ein arcadiges Schiffsabenteuer, ohne viel Tiefgang. Im Coop hatten wir einige Stunden Spaß, doch fehlte schnell die Abwechslung. Wer abends gemütlich mit seinen Freunden übers Meer schippern möchte, könnte den Kauf in Erwägung ziehen. Allen anderen würden wir davon abraten, da Jahre alte Spiele wie Assassins Creed Black Flag gezeigt haben, wie gut das Spiel hätte werden können.
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