Mit Wild Hearts erscheint eine einzigartige Interpretation des Jagd-Genres, in der wir in Azuma gegen gefährliche Kemono antreten. Wir haben uns in das neue Abenteuer gestürzt und uns die Jagdkünste angeeignet, um euch im Test ohne Spoiler zu verraten, was euch erwartet.
In Wild Hearts schlüpfen wir in die Rolle eines namenlosen Charakters, dessen Aufgabe es ist, das einst blühende Azuma von den geplagten Kemono zu befreien. Doch in Azuma spielen die Jahreszeiten verrückt und die gefährlichen Kemono suchen sich ihr eigenes Territorium, das sie auf den verschiedenen Inseln besetzen. Die Menschen haben sich deshalb zurückgezogen und leben seitdem im Dorf Minato, das aber auch von den großen Kreaturen bedroht wird. Die Story wird hauptsächlich in gut vertonten Zwischensequenzen erzählt, die auch gut umgesetzt wurden. Während die Story am Anfang noch viel Spannung aufbauen konnte, verliert diese auch schnell wieder an Wert, so dass man sich später nur noch mit einer Aufgabe beschäftigt. Aus Spoilergründen werde ich aber nicht weiter darauf eingehen.
Meine Waffe? Karakuri!
Eines wird schnell klar, denn zu Beginn des Spiels sind wir die einzige Figur, die über die Kraft der Karakuri verfügt. Dabei handelt es sich um eine uralte Technologie, die uns als Jagdinstrument zur Verfügung steht. Die Karakuri können wir im Kampf gegen die Kemono einsetzen. Damit können wir während des Kampfes mächtige Angriffs- und Verteidigungsgegenstände basteln, die die Kemono in die Knie zwingen.
Es gibt verschiedene Karakuri, die uns zur Verfügung stehen. Die meisten können im großen Fertigkeitenbaum gekauft werden. Einige Karakuri erhalten wir im Laufe der Story oder durch einen Geistesblitz, wenn wir gerade gegen einen mächtigen Kemono kämpfen. Positiv ist, dass wir die Karakuri in den Jagdgebieten einsetzen können, um Fallen zu stellen oder auch Camps, um Schnellreisen freizuschalten. Ein Highlight ist jedoch der Gleiter, mit dem wir durch die großen Welten fliegen können.
Mächtige Kemono’s, die es in sich haben
Kommen wir nun zum Hauptmerkmal von Wild Hearts. Das ist die Jagd auf die Kemonos. Relativ am Anfang nach der Charaktererstellung geht es auch schon schnell mit den ersten Kämpfen los. Bevor wir aber zum Kemono gehen, müssen wir ihn erst einmal aufspüren, indem wir unseren Jagdturm aufstellen und aktivieren. Dieser scannt einen Teil der Karte und findet im besten Fall das gesuchte Kemono.
Auf der relativ großen Insel, die wir frei erkunden können, gibt es neben den gesuchten bedrohlichen Kemonos auch Materialien, die wir für Rüstungs- und Waffenupgrades benötigen. Außerdem lauern in den Gebieten auch kleinere Kemonos, die eher ungefährlich sind. Kommen wir ihnen trotzdem zu nahe, werden wir gnadenlos angegriffen.
Gnadenlos ist auch ein gutes Stichwort, denn die großen Kemonos sind stark, so dass wir ihre Verhaltensmuster lernen müssen, um in Kombination mit den Karakuri und unseren Waffen Schaden anzurichten. Die Waffenauswahl ist anfangs recht überschaubar, da uns insgesamt 8 verschiedene Waffen zur Verfügung stehen. Es gibt 6 Nahkampfwaffen und 2 Fernkampfwaffen, die für unterschiedliche Spielstile sorgen. Alle Waffen sind stark, spielen sich aber unterschiedlich. Mein Favorit war die Kanone.
Eine großartige Auswahl an Fähigkeiten
Bei den Waffen gibt es viel zu tun, denn Wild Hearts hat einen recht hohen Schwierigkeitsgrad, so dass wir viel farmen müssen, um stärker zu werden. Am Anfang sind die Kemnos recht einfach, aber wenn wir ins Midgame kommen, steigt der Schwierigkeitsgrad rapide an und wir müssen viel Material für Waffenupgrades sammeln. Der Skillbaum der Waffen ist recht groß, so dass man viele Fähigkeiten mitnehmen kann. Gerade die Vererbung lässt viel Raum für starke Builds.
Außerdem haben wir eine große Auswahl an Rüstungen, die uns überzeugt haben. Mit jedem neuen Kemono wird auch eine neue Rüstung mit einzigartigen Fähigkeiten freigeschaltet. Auch hier können wir starke Builds erstellen, sodass wir die Kemono schnell erledigen können. Positiv ist auch, dass wir unsere Rüstungen einfärben können. Ich selbst habe mit der Karakuri-Edition ein Deko-Set erhalten, das mir optisch am besten gefallen hat, sodass ich meine wild erstellte Rüstungskombi mit dem Deko-Set überdecken konnte.
Endgame sehr gut gelungen
Auch für das Endgame wurde gesorgt, denn wenn man das Spiel durchgespielt hat, bekommt man einen noch höheren Schwierigkeitsgrad, so dass die Kemono neue Variationen haben. Das Highlight sind die impulsiven Kemono, die extrem schwer zu besiegen sind. Das sorgt für viel Abwechslung und die Kämpfe machen besonders viel Spaß. Sollte uns ein Kampf doch mal zu schwer sein, können wir jederzeit unsere Freunde einladen oder im Spiel Hilfe rufen und so zu dritt auf Kemonojagd gehen. Durch das Crossplay finden wir meist sogar schnell Hilfe. Wenn wir anderen Spieler:innen helfen wollen, können wir uns ein Monster auf der Karte aussuchen und mit einem schnellen Klick eine Lobby suchen.
Eine wunderschöne Welt, mit schwachen Texturen
Wild Hearts ist ein Spiel, das durch seine wunderschöne Welt besticht. Auch die Kemonos sind sehr schön. Schwach ist allerdings die Grafik, die einen in der Spielwelt mit seltsamen Texturen empfängt. Auch im Performance Modus wirkt die Grafik etwas unscharf. Immerhin werden stabile Framerates erreicht, so dass das Bild stets flüssig bleibt. Im Auflösungsmodus hingegen kämpft das Spiel damit, die FPS konstant zu halten.
Fazit
Mit Wild Hearts erscheint ein Jagdspiel, das durch seinen Umfang überzeugen kann. Mit einer Spielzeit von ca. 30 Stunden kann die Hauptgeschichte abgeschlossen werden. Auch abseits der Hauptgeschichte hat Wild Hearts einiges zu bieten, so dass man beschäftigt bleibt. Die Mischung aus Karakuri-Fähigkeiten und Kämpfen macht richtig Spaß, so dass das Spiel sich sehen lassen kann. Wer noch nicht überzeugt ist, kann mit dem EA Play Abonnement eine 10stündige Probeversion ausprobieren.