Dead Take: im Test (PC)

Mit Dead Take wagt sich das Studio Surgent Studios an ein Genre, das durch Spiele wie Layers of Fear oder P.T. wieder an Popularität gewonnen hat: den psychologischen Horror. Der neue Titel, der am 31. Juli 2025 von Pocketpair Publishing veröffentlicht wurde und auf Steam und im Epic Games Store erhältlich ist, verspricht eine packende Geschichte und eine unheimliche Atmosphäre. 

Eine Geschichte von düsterer Natur und die Suche nach Vinny

Die Geschichte von Dead Take entführt uns in eine luxuriöse, aber unheimliche Villa. Sie beginnt mit der Suche nach unserem vermissten Freund Vinny, der nach einer glamourösen Party auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Die Prämisse ist ganz einfach: Zwei Schauspieler verkörpern in einem Film dieselbe Rolle. Aber wie weit werden sie wohl für ihren Erfolg gehen?

Die Handlung, die auf den persönlichen Erfahrungen des Schöpfers Abubakar Salim (Raised by Wolves, House of the Dragon) in der Unterhaltungsindustrie basiert, führt in die Tiefen Hollywoods. Im Haus finden wir USB-Sticks, die Videos von Vorsprechbändern enthalten, sowie verschiedene Skripte und Bilder. Durch das Zusammenfügen dieser Fragmente werden wir über die Grausamkeiten und Intrigen informiert, die sich hinter den Kulissen der Filmindustrie abspielen. Das Haus selbst scheint uns zu beobachten und unsere Schritte zu verfolgen, was durchweg eine beklemmende Atmosphäre erzeugt.

Besonders hervorzuheben ist die hochkarätige Besetzung. Neil Newbon (Baldur’s Gate 3), Ben Starr (Final Fantasy XVI), Jane Perry (Baldur’s Gate 3) und Alanah Pearce (Cyberpunk 2077) leihen den Charakteren nicht nur ihre Stimmen, sondern haben auch aktiv dazu beigetragen, die Geschichte zu formen. Hinzu kommen Cameo-Auftritte von Branchengrößen wie Matthew Mercer, Laura Bailey, Travis Willingham und sogar Spiele-Kultfigur Sam Lake. Die Suche nach diesen Cameos in den Videos ist eine unterhaltsame Herausforderung.

Gameplay – Ein beklemmendes Escape-Room-Erlebnis

Dead Take ist ein narrativer psychologischer Horror, der Elemente eines Escape Rooms aufgreift. Das Gameplay ist eine packende Mischung aus Erkundung, dem Lösen von Rätseln und dem Meiden einer übermächtigen Bedrohung.

Unsere vorrangige Aufgabe besteht darin, uns durch die verwunschene Villa zu bewegen, um USB-Sticks zu sammeln und Videos zusammenzufügen. 

Ein besonders innovatives Element in Dead Take ist die erzählerische Komponente, die durch Live-Action-Videos unterstützt wird. Anstatt nur vor einer Gefahr zu fliehen, gibt es eine klare Mission: die Geheimnisse aufzudecken. Das Spiel basiert auf realen Praktiken der Unterhaltungsindustrie, von Geheimhaltungsvereinbarungen bis hin zu Drehbüchern, was dem Spiel seine Authentizität verleiht.

Was gut funktioniert und wo es noch hakt

Technisch macht Dead Take einen guten Eindruck. Die Grafik ist stimmungsvoll und fängt die düstere Atmosphäre des Herrenhauses gut ein. Die Soundkulisse ist sehr gut und trägt zur beklemmenden Stimmung bei. Allerdings gibt es auch hier einige Baustellen.

Ein großes Problem liegt in der Rätsellogik. Während man die Filmschnipsel in einer bestimmten Reihenfolge finden und abspielen muss, gibt es keine klaren Hinweise, wenn man die falsche Reihenfolge wählt. So kann es passieren, dass man Filmschnipsel nacheinander schaut und dann nicht mehr weiterkommt, weil einem wichtige Teile fehlen. Normalerweise weist ein Klopfen an der Tür auf neue Ereignisse hin, aber dieses Klopfen gab es während des Spiels nicht immer zuverlässig. Das führte zu Verwirrung und Frustration, da ich wichtige Hinweise verpasst habe. Das Spiel leidet hier unter einem Mangel an intuitiven Hinweisen. Zudem fällt die Spielzeit auch relativ kurz aus, allerdings gibt es viele spannende Stellen.

Fazit

Dead Take legt mit seinem stimmungsvollen Setting und dem packenden Gameplay eine sehr gute Basis für ein neues Horror-Erlebnis. Die beklemmende Atmosphäre in Kombination mit der innovativen Erzählweise durch Live-Action-Videos verleiht dem Genre eine neue Dynamik. Die hochkarätige Besetzung und die Einblicke in die Filmindustrie stellen einen absoluten Pluspunkt dar. Es ist jedoch so, dass das volle Potenzial des Spiels durch den Mangel an intuitiven Hinweisen und kleinere Fehler noch eingeschränkt wird. Für Fans des Genres, die nach einer neuen, fesselnden Story suchen, ist Dead Take definitiv einen Blick wert.

Dead Take überzeugt mit einer soliden Technik, einer unheimlichen Atmosphäre und einer fesselnden Spielidee. Die narrative Tiefe und der psychologische Horror sind super umgesetzt. Das Spiel leidet jedoch unter mangelnder Intuition bei Rätseln, kleineren technischen Problemen und einer noch verbesserungswürdigen Langzeitmotivation.

Dead Take
Fazit
Dead Take legt mit seinem stimmungsvollen Setting und dem packenden Gameplay eine sehr gute Basis für ein neues Horror-Erlebnis. Die beklemmende Atmosphäre in Kombination mit der innovativen Erzählweise durch Live-Action-Videos verleiht dem Genre eine neue Dynamik.
Positiv
Stimmungsvolle und düstere Atmosphäre
Fesselnde Story-Rätsel
Hochkarätige Besetzung und authentische Story
Tolle Soundkulisse
Negativ
Fehlende Hinweise bei Rätseln
Kleine technische Probleme
Wiederholungsgefahr
7
Solide
Moin, ich bin Patricia und spiele gerne Horror und Simulations Games.