Mit Forspoken erscheint der erste konsolenexklusive PlayStation 5-Blockbuster im Jahr 2023 aus dem Hause Square Enix. Dabei will das Action-RPG mit einer magischen Geschichte überzeugen, die uns in die außergewöhnliche Welt von Athia entführt. Wir haben den ersten Titel aus dem Studio Luminous Productions für euch getestet und verraten ohne Spoiler, was euch erwartet.
Forspoken ist ein Open-World-Action-RPG, in dem wir eine bezaubernde Fantasy-Welt erkunden, in der wir mit Hilfe von magisch unterstütztem Parkour die weitläufigen Landschaften durchqueren. Dabei schlüpfen wir in die Rolle der unfreiwilligen Heldin Alfre Holland (Frey), deren Mission es ist, Athia und ihr Volk vor dem Untergang zu retten. Doch bevor wir in diese magische Welt eintauchen, führt uns das Spiel ins moderne New York. Dort werden wir in ein Gerichtsgebäude begleitet, denn dort findet ein Prozess gegen Frey wegen angeblichen Diebstahls statt. Dabei erfahren wir, dass Frey kein leichtes Leben hat, denn immer wieder gerät die junge Frau in schwierige Konflikte und hat deswegen schon mehrmals mit der Justiz zu tun gehabt. Zum Glück kommen wir mit einem blauen Auge davon, mit der Auflage, uns in Zukunft zu bessern.

Willkommen in Athia
Auf dem Heimweg finden wir ein sprechendes Zauberarmband namens „Reif“, das uns in die Fantasiewelt Athia entführt. Dort nimmt das Leben von Frey eine plötzliche Wendung, denn neben einer stimmungsvollen Kulisse sind wir von bösartigen, verdorbenen Kreaturen umgeben, die uns an den Kragen wollen. Unsere Aufgabe als unfreiwillige Heldin ist es, das Land Athia zu retten, denn dieses ist in den „Bruch“ geraten, wodurch sich alle Kreaturen in abscheuliche Wesen verwandeln. Frey ist jedoch immun gegen den „Bruch“ und so scheint es, dass nur sie das Land retten kann.

Ein magisches Abenteuer mit schwächen
Zu Beginn des Open-World-Action-RPGs müssen wir uns erst an das Gameplay gewöhnen, denn “Forspoken” kommt mit einem recht komplexen Bewegungssystem daher, das wir erst einmal verinnerlichen müssen. Je nach Situation rasen wir mit enormer Geschwindigkeit durch die Fantasy-Welt, erklimmen Berge oder springen auf Gebäude, die zum Erkunden einladen. Hinzu kommen unsere magischen Fähigkeiten, die wir gegen die verderbten Feinde einsetzen, um uns zu verteidigen. Hier steht uns zu Beginn eine recht überschaubare Palette an Fähigkeiten zur Verfügung, die sich im Laufe des Spiels immer mehr erweitert.

“Forspoken” selbst bietet uns eine riesige Spielwelt mit vielen Details, in der wir am liebsten ganz Athia erkunden möchten, doch der Erkundungsdrang kommt schnell zum Erliegen, da die Welt stellenweise leer wirkt und echte Highlights, die uns zum Erkunden anregen, fehlen. Zwar können die Architektur und die linearen Storyabschnitte positiv überzeugen, aber die leer wirkende Welt kann das nicht wettmachen. Schließlich gibt es immer noch die verderbten Feinde, an denen wir unsere magischen Fähigkeiten messen können. Die Feinde bewachen immer wieder Truhen mit besserer Ausrüstung, die uns in bestimmten Punkten stärken. Hier zeigt sich eines der Highlights, denn das Kampfsystem überrascht in “Forspoken” positiv.

Insgesamt ist die Spielwelt nur mittelmäßig, was auch mehr oder weniger darauf zurückzuführen ist, dass die Nebenmissionen recht ähnlich gestaltet sind. Auch die Erkundung verläuft recht ähnlich, da sich die Aktivitäten wiederholen und wenig Neues hinzukommt. Die Geschichte nimmt erst nach einiger Spielzeit Fahrt auf, denn der Anfang ist eher gemächlich. Für eine Triple-A-Produktion ist das schade, denn meiner Meinung nach sollte ein Spiel recht früh fesseln.

Die größte Stärke das Gameplay, aber …
Die größte Stärke von „Forspoken“ ist eindeutig das fantastische Gameplay. Hier überzeugen der magische Parkour und das Kampfsystem, die sehr gut miteinander harmonieren. Das Bewegen in der weitläufigen Welt macht riesigen Spaß und auch das Verprügeln der Gegner hält einen bei Laune. Das Kampfsystem funktioniert in Forspoken sehr gut, denn durch die verschiedenen magischen Attacken fühlen wir uns zusammen mit unserem „Reif“ sehr mächtig. Auch der Fähigkeitenbaum bietet uns eine riesige Auswahl, sodass wir viel mit Frey und ihren Fähigkeiten experimentieren können. Ein Highlight sind auch die Bosskämpfe, die wirklich sehr gut inszeniert sind. Schade ist, dass sich die Minibosse in den Dungeons oft wiederholen, denn “Forspoken” zeigt, dass Potenzial vorhanden ist, nutzt es jedoch nicht aus.

Trotz des spaßigen Gameplays gibt es an dieser Stelle aber auch etwas zu kritisieren, denn nach einiger Zeit wird uns in Athia nur noch wenig Abwechslung geboten. Typisch für Open-World-Spiele bekommen wir auch in Forspoken altbekannte Aufgaben, die wir bereits aus anderen Titeln kennen. Wir schalten Türme frei, die einen Teil der Karte freilegen, finden Fotospots, kämpfen uns durch Dungeons und befreien kleinere Gebiete von Gegnern. Als Belohnung gibt es viele Erfahrungspunkte und auch neue Ausrüstung, die uns aber zu schnell zu mächtig werden lässt, so dass wir keine Herausforderung mehr haben. Ein No-Go für ein RPG, denn wenn wir zu mächtig sind, sind die anderen Nebenmissionen und deren Belohnungen eher uninteressant.

Technisch im Zwiespalt
„Forspoken“ ist auf den ersten Blick ein recht schönes Spiel, das vor allem durch seine magischen Effekte viel Lob erhält. Auch technisch sieht die Welt trotz ihrer Leere zunächst gut aus. Hier ist allerdings zu bemängeln, dass “Forspoken” ursprünglich die volle Leistung der PlayStation 5 ausnutzen wollte. Grafisch ist das eher weniger der Fall, denn die Animationen wirken eher stumpf und der Welt mangelt es an liebevollen Details. Immerhin läuft das Spiel im Standard-Modus flüssig und bietet einen ruckelfreien Spielverlauf. Probleme treten erst im Ray-Tracing-Modus auf, denn hier bietet uns das Spiel keine höhere Grafik-Qualität, sondern überzeugt eher mit schwachem “Ray-Tracing” mit Qualitativen Einbußen.

Fazit
Mit „Forspoken“ erscheint ein Open-World-Action-RPG, das weder enttäuscht noch beeindruckt. Zwar kann das Spiel immer wieder mit stark inszenierten Handlungsabschnitten überzeugen, die einen wirklich fesseln, aber hinter jedem positiven Spielerlebnis steht immer wieder ein großes „Aber“, das die positiven Rückmeldungen teilweise wieder negiert. „Forspoken“ hat als Spiel unglaublich viel Potential, das leider nicht voll ausgeschöpft wurde. Hier bleibt zu hoffen, dass SquareEnix noch an einigen Stellen nachbessert, damit das Spielerlebnis im Gesamtpaket im Nachhinein einen guten Eindruck hinterlassen kann. Mit einer Spielzeit von knapp 15 Stunden ist die Hauptstory von Forspoken abgeschlossen. Nach dem Durchspielen bietet die Fantasiewelt Athia noch neue Nebenmissionen und viel Neues zu entdecken.

Forspoken ist ab sofort exklusiv für PlayStation 5 Konsole und PC (über Steam, Epic Games Store und Microsoft Store) erhältlich. Der Prequel-DLC „In Tanta We Trust“ erscheint später in diesem Jahr.
Den aktuellen Trailer zur Forspoken gibt es hier: