In Lost Judgment durften wir nochmals mit dem Privatdetektiven Takayuki Yagami die Straßen erkunden, uns einen weiteren Fall annehmen und Straßengangster zeigen, wo es langgeht. Diesmal steht Yagami’s Muskelpaket Kaito im Mittelpunkt. Was euch im neusten Abenteuer in dieser Vier-Kapitel umfassenden Story erwartet, erfahrt ihr hier spoilerfrei im Kurztest.
The Kaito Files ist ein Story DLC von Ryu Ga Gotoku Studio, wo wir in die Rolle des Muskelprotzes, Yagami’s rechte Hand und ehemaligen Ex-Yakuza Mitglied der Matsugane Familie Masaharu Kaito schlüpfen und ihn auf einem besonderen Fall begleiten werden, welches mit Ereignissen und Personen aus seiner Vergangenheit eng verkettet ist. Aus spoilergründen gehe ich nicht zu tief in die Geschichte ein und behandle nur die ersten Szenarien des Spiels, da es sich um ein recht kurzes Story-DLC handelt.

Ein Profi der Detektivarbeit
Kaito übernimmt vorübergehend die Detektiv-Agentur im Rotlichtdistrikt Kamurocho, da Yagami selbst auf einer Geschäftsreise ist, wo er mithilfe eines Suchteams nach flüchtigen Personen finden soll. Da dies jedoch etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt als bislang angenommen, beschäftigt sich Kaito eigenhändig mit Aufträgen, um so die Agentur übers Wasser zu halten. Nach der erfolgreichen Entlarvung eines Fake-Detektiven/Betrügers einer Scheinfirma und einem wohlverdienten Feierabend-Drink bei seiner Stamm-Kneipe, hört Kaito von einem sehr lukrativen Auftrag, den er nicht auf sich sitzen lassen möchte. Für den erfolgreichen Abschluss des Jobs winkt eine acht-stellige Millionen Summe. Bei vollem Ehrgeiz und Einsatz arrangiert Kaito ein erstes Treffen mit dieser Person im Büro der Agentur.

Ein sehr tragisches und zwiespältiges Anliegen
Am nächsten Tag stellt sich der neue Klient in Kaitos Büro vor. Ein CEO einer großen IT-Firma mit dem Namen Kyoya Sadamoto sucht seit Jahren vergebens nach seiner vermissten und verstorbenen Ehefrau Mikiko Sadamoto, welche vor zwei Jahren Suizid begangen haben sollte. Geschockt sah Kaito sich in seiner Vergangenheit wieder, wo Mikiko einst Kaitos Flamme war und mit ihr früher in Kamurocho lebte. Zu dieser Zeit diente Kaito noch der Matsugane-Familie und wirkte bei einem sehr wichtigen Überfallsaktion mit, was auch eine Trennung zwischen den beiden hervorgerufen hatte. Sadamoto habe Grund zur Annahme, dass Mikiko noch lebt, obwohl die DNA Tests der Leiche mit der seiner Ehefrau übereinstimmte. Laut der Aussage einer Bekannten von Kyoya wurde Mikiko in Kamurocho gesichtet, welche eine nahezu große Ähnlichkeit zu Mikiko aufwies. Unsicher, ob Kaito der richtige Mann für diesen äußerst komplexen Job sei, lehnt er am Ende des Gesprächs den Auftrag ab mit der Begründung, dass er und Mikiko eine äußerst konfligierende Vergangenheit hatte und seit fünfzehn Jahren nichts mit ihr zu tun habe.

Hey du, dich kenne ich doch!
Mit leeren Händen verlassend, stattet Kaito seiner Stamm-Kneipe einen weiteren Besuch ab, bis er von seinem vertrauten Yakuza-Bro Toru Higashi angerufen wird mit der Bitte, in seiner Arcade-Spielhalle “Charles” vorbeizuschauen. Anscheinend gibt es da einen jungen, der dort für viel Radau sorgt. Dort angekommen begegnet er einen rothaarigen Jungen der sich mit Straßen-Punks misst. Nachdem Kaito diese Punks aus dem Weg geräumt hat, stellt sich auch nun ein weiterer Charakter in der Story vor. Hierbei handelt es sich um niemand geringeren als Jun Sadamoto, der Sohn von Mikiko und Kyoya Sadamoto. Nach dieser überraschenden Wendung bittet er Kaito mit ihm zusammen nach seiner vermissten Mutter zu suchen, der nach eigener Aussage noch am Leben sein soll. Darüber hinaus hat Jun die Vermutung, dass Kaito eventuell der biologische Vater von Jun sein soll, da Jun nach Kaito’s Verbleib mit Mikiko zur Welt gebracht wurde. Das ging zumindest aus Mikiko’s privaten Tagebüchern hervor. Nach dem hin-und-her Diskussion mit Kaito entscheidet er sich letztlich doch noch dem jungen Jun in seinem Vorhaben zu ermitteln. In Kaitos Ermittlungsarbeiten stellen wir fest, dass Mikiko in einem Konflikt mit einem Verbechersyndikat stand. Aber wo besteht der Zusammenhang zwischen Kaito und Jun? Was verbarg Mikiko hinter ihrer Vergangenheit und wie passt das mit dem Verbrechersyndikat zusammen? Das wollen die beiden mit eigener Kraft und Entschlossenheit herausfinden. Wie es mit Kaito’s Ermittlungen vorangeht und auf welchen Prolemen er später stößt, findet ihr dann im DLC heraus.

Knallhartes Gameplay mit einer Hauch Action
Bei den obligatorischen Straßenkämpfen gegen Gangstern stehen uns ähnlich wie beim ersten Judgment zwei unterschiedliche Kampfstile zur Verfügung, die für verschiedenste Situationen geeignet sind. Mit dem Bruiser-Kampfstil haben wir ein ähnliches Moveset wie aus Yakuza Zero und Kiwami, wo wir in die Offensive gehen und Kombos verketten sowie gegnerische Angriffe mit schnellen Quicksteps ausweichen können. Mit dem Tank-Kampfstil können wir (ebenso wie in Y0 & Kiwami) in die defensive gehen und gegnerische Treffer in der Verteidigungsstellung absorbieren. Dazu können wir schneller mit Umgebungsgegenständen aus der Spielwelt interagieren und so für gehörig Schaden sorgen.

Selbstverständlich können wir mit unseren gewonnenen Skill-Punkten (SP) im Fähigkeitenbaum weitere neue Skills freischalten, die entweder Statuswerte permanent verbessern oder uns eine Reihe zusätzlichen neuen Moves bescheeren. Auch in der Investigativarbeit und das Observieren der Umgebungen verfügt nun Kaito statt Yagamis ausgefallener Technik seine scharfen Sinne, genannt Urfokus. Dadurch kann Kaito in der Umgebung Gerüche erschnüffeln, Umgebungsgeräusche wahrnehmen und mit den Augen Objekte untersuchen.

Fazit
In unseren abendlichen Gameplay-Sessions hat uns das Story-DLC überwiegend gut gefallen können. Die Handlung wurde gut inszeniert und mit charismatischen Charakeren ergänzt, wie wir es von RGG Studio auch so kennen und wertschätzen. Auch wenn das DLC jedoch zu kurz kommt, hatten wir trotzdem Spaß gehabt und haben keine technischen Fehler feststellen können. Mit Lost Judgment The Kaito Files bekommen wir einen DLC, der eine zusätzliche Erweiterung der Story abliefert. Mit einer Spielzeit von knapp 8 Spielstunden für die Story und den ganzen Extras ist man im DLC genug beschäftigt. Uns konnte das DLC überzeugen, jedoch empfehlen wir euch mit dem seperaten Kauf des DLC’s zu warten, sofern ihr den Season Pass noch nicht gekauft habt. Lost Judgment: The Kaito Files ist ab sofort für PlayStation 4, PlayStation 5 sowie Xbox One, Xbox Series X & S erhältlich. Den aktuellen Launch Trailer findest du hier: