Stray Gods ist ein handgezeichnetes Rollenspiel-Musical, das uns in eine urbane Fantasy-Geschichte entführt. Dabei tauchen wir in eine interaktive Geschichte ein, die vom Autor David-Gaider geschrieben wurde. Er ist bekannt für seine Drachen-Ade-Buchreihe. Wir haben Stray Gods getestet und berichten ohne Spoiler, was euch erwartet.
In „Stray Gods“ schlüpfen wir in die Rolle von Grace, einer College-Abbrecherin. Zu Beginn ist Grace bei einem Vorsprechen und lernt dort Calliope kennen, doch das Blatt wendet sich schnell. Wenig später am Abend stirbt Calliope aus unerklärlichen Gründen in den Armen von Grace. Das gibt uns die Macht der Muse. Denn wie sich herausstellt, war Calliope eine Göttin. Schnell wird klar, dass von nun an alles schief läuft, denn Hermes, die mythologische Gottheit, begleitet uns auf den Olymp, wo wir zum Tode verurteilt werden. Wir werden von den Idolen beschuldigt, die Muse ermordet zu haben, um ihre Kräfte zu erlangen. Die Götter geben uns jedoch eine Woche Zeit, um unsere Unschuld zu beweisen.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
„Stray Gods“ nimmt uns mit auf eine spannende Reise, die jedoch wenig mit einem Rollenspiel zu tun hat. Vielmehr wurde das Gameplay einfach umgesetzt, weshalb wir nur über Entscheidungsoptionen interagieren. „Stray Gods“ kann eher als Visual Novel bezeichnet werden, die jedoch von einer sehr gut durchdachten Story profitiert, die uns bis zum Ende fesselt. Je nachdem, welche Entscheidungen wir treffen, können wir den Spielverlauf selbst bestimmen. Zu Beginn haben wir auch die Möglichkeit, eine einzigartige Eigenschaft für Grace auszuwählen, sodass wir auch im Spielverlauf eine zusätzliche Antwortmöglichkeit haben.
Da das Spiel ein Musikspiel ist, gibt es schöne Lieder, in denen wir immer wieder Entscheidungen treffen müssen. Hier müssen wir schnell sein, denn wenn wir die Entscheidungen nicht in der vorgegebenen Zeit treffen, wählt Grace zufällig eine Antwort aus. Dabei verändern die Antworten in den Liedern den Text und die Stimmung, so dass der Wiederspielwert hoch ist. Die Lieder sind unterhaltsam und es ist für jeden Musikliebhaber etwas dabei. Schade ist allerdings, dass die Entscheidungen in den Songs keinen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte haben.
„Stray Gods“ bietet uns neben dem fantastischen Musical auch Entscheidungen, die die Geschichte komplett verändern. Hier lernen wir auch die Charaktere besser kennen, die besonders gut geschrieben sind. Allerdings behandelt das Spiel einige sensible Themen wie Tod, Suizid und PTBS. Spielende, die damit ein Problem haben, sollten das Spiel zu diesem Zeitpunkt nicht alleine spielen. Es muss aber gesagt werden, dass das Spiel mit diesen Themen sehr respektvoll umgeht und sich wirklich Gedanken darüber gemacht hat. Abgesehen davon haben wir es mit tollen Charakteren zu tun, die alle erstklassig vertont wurden. Viel Komplexität darf man allerdings nicht erwarten.
Fazit
Mit „Stray Gods“ erscheint ein fantastisches Musikspiel, das allerdings nur wenige Rollenspielelemente bietet. Dafür bietet „Stray Gods“ eine tiefgründige und emotionale Geschichte, die uns bis zum Schluss gefesselt hat. Mit einer Spielzeit von knapp 5 Stunden ist das Abenteuer von Grace kurz, bietet aber einen hohen Wiederspielwert, da die Entscheidungen den Spielverlauf stark verändern. „Stray Gods“ ist empfehlenswert und kann im Test überzeugen.
Stray Gods ist ab sofort erhältlich. Den aktuellen Trailer gibt es hier: