Es ist der letzte Tag im Sommercamp von Hackett’s Quarry. Die Sonne geht unter und gleichzeitig ist die Jagdsaison eröffnet. Mit The Quarry liefert Supermassive Games ein spielbaren Horrorfilm ab, der uns das Fürchten lehren möchte. Wir haben uns das narrative Abenteuer genauer für euch angeschaut und berichten euch mehr dazu ohne Spoiler im Test.
Mit The Quarry erschien am 10. Juni 2022 ein neues narratives Horror- Abenteuer, welches der geistige Nachfolger zu Until Dawn sein möchte. Die Erwartungen sind deswegen hoch, denn Until Dawn ist aus dem Hause Supermassive Games der serienstärkste Titel. The Quarry möchte vor allem Atmosphärisch punkten und bringt uns Teenie- Horror zurück, welches sogar eine längere Geschichte erzählen möchte, als die The Dark Picture Anthology.

Willkommen zu Hackett’s Quarry
Es ist der 24. Juni und wir befinden uns auf der Route 919. Der Mond strahlt mitten in der Nacht prächtig in seiner vollsten Schönheit am Himmel. Begleitet wird unser Weg durch den düsteren Wald mit dem Song „Moonlight“ von Ariana Grande, der uns auf das Spiel einstimmen möchte. Wir lernen Laura Kearney und Max Brinley kennen, die ein Tag eher auf dem Weg zu Hackett’s Quarry sind. Was beide nicht wussten ist, dass diese Nacht noch zum schlimmsten Sommer werden würde, denn als wir am Camp ankamen, sind wir auf der Suche nach Mr. Hackett, von dem jede Spur fehlt. Laura fand etwas im Bunker und vermutet, dass Mr. Hackett dort eingesperrt ist, doch als wir die Tür zum Bunker öffnen, konnten wir niemanden finden.

Fast 2 Monate später ist der Sommer auch schon wieder fast vorbei und die junge Betreuer Gruppe ist bereit für die Abreise. In den ersten Kapiteln lernen wir auch spielerisch die Betreuer Gruppe kennen, welche teilweise in stereotypische Rollen unterteilt sind. Auch die Spielmechaniken lernen wir besser kennen, damit wir uns diese auch genau einprägen. Störend sind jedoch die Tutorial Videos, die uns immer wieder aus dem Spiel reißen. Auch im Prolog empfanden wir das Tutorial Video eher als störend, denn die gruselige Stimmung kippte dadurch enorm. Nachdem wir unsere Betreuergruppe auch besser kennengelernt haben, organisieren wir auch unsere Taschen, um diese ins Auto zu bringen, doch schnell steht fest, dass das Auto nicht anspringt. Wir müssen eine weitere Nacht im Sommercamp verbringen, auch wenn Mr. Hackett dies nicht möchte. Er empfiehlt uns, dass wir sicher in der Lodge bleiben sollen, doch die jungen Erwachsenen haben andere Pläne und wollen die letze Nacht mit einer Party zelebrieren, die für einige tödlich enden kann.

Ein viel zu einfaches Abenteuer
Die Quick-Time-Events (QTE), welche uns überwiegend begleiten, fallen dieses Mal jedoch viel zu einfach aus, denn hier drücken wir nicht die verschiedensten Aktionstasten, sondern nutzen nur unseren Stick und bewegen ihn in bestimmte vorgegebene Richtungen. Hier bekommen wir außerdem ausreichend Zeit, weswegen die QTE’s viel zu einfach in The Quarry ausfallen. Auch die Atem anhalten Events sind eher enttäuschend und fallen auch einfach aus. Hier müssen wir die X Taste gedrückt halten und warten ab, bis der Bildschirm nicht mehr rot ist, damit dieses Event erfolgreich abgeschlossen ist. Bei Until Dawn war das Atem- Event spannender, denn hier durfte man den Controller nicht bewegen. Jede kleinste Bewegung in einem spannenden Moment konnte negative Folgen haben. Abseits der beiden Events gibt es sonst noch das typische smashen der Aktionstaste und wir können schießen. Sollten Spieler:Innen Probleme haben die QTE auszuführen, so haben wir in den Einstellungen viele Barrierefreiheits- Optionen, die uns einige Events nochmals erleichtern und individuell anpassen lassen. Auch das automatische abschließen der Events ist möglich, jedoch ist der Erfolg nicht bei jedem Event garantiert. Glücklicherweise schlagen nur Events fehl, die keine Konsequenzen mit sich ziehen. Jedoch ist der Schwierigkeitsgrad selbst ohne individuelle Optionen zu gering, sodass dem Erfolg nichts im Wege steht.

Viele Entscheidungen, die sich nur marginal auf die Story auswirken
The Quarry kommt mit insgesamt 186 Enden daher, welches auf den ersten Blick vermuten lässt, dass der Umfang des Spiels riesig ausfällt. Dies ist leider nicht der Fall, denn in den Enden wurden auch nur die geringsten Unterschiede gewertet. So kommen (je nachdem wer überlebt oder wer stirbt) einige Enden zusammen. Die Story hingegen lotst uns eher in eine Richtung. Entscheidungen wirken sich nur marginal auf das Spielgeschehen aus. Ein komplett anderes Spielerlebnis bekommen wir hingegen nur, wenn wir einige QTE Events absichtlich fehlschlagen, denn nur so sehen wir, welche Konsequenzen möglich gewesen wären. The Quarry wird erst dann besonders spannend, wenn wir absichtlich Fehler machen. Ich möchte an dieser Stelle nicht spoilern! Ich sage nur: Was dich nicht umbringt macht dich nur stärker … im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Gruselfaktor kommt zu kurz
Menschen die eher etwas Angst vor Horrorspielen haben können aufatmen. The Quarry ist zwar ein Survival Horror Spiel, vor dem wir uns jedoch nicht unbedingt gruseln müssen. Da mögen sich jetzt zwar die Meinungen spalten, da die Ansichten immer verschieden sind, aber The Quarry ist vorhersehbar, denn die „Monster“, die uns am Nacken sitzen sehen wir öfter durch eine separate Kameraperspektive aus der Sicht des Monsters. Dies sorgt für einen geringen Gruselfaktor. Auch unsere Betreuer können einige Monster vorher schon sehen, weswegen man sich auf die Situation bereits vorbereiten kann. Der Gruselfaktor ist zwar kaum vorhanden, jedoch punktet das Spiel durch seine überwiegend dunklere Atmosphäre. Durch die Kinoähnlichen Belichtungen und der authentischen Soundkulisse macht das Spiel einen hochwertigen Eindruck.

Fazit
Mit The Quarry bekommen wir ein narratives Horror- Survival Abenteuer, der uns Atmosphärisch durch einen spielerischen Film begleitet. Mit einer Spielzeit von ca. 10 Stunden erwartet uns ein spannungsvolles Abenteuer. Besonders gut gelungen ist dieses Mal die deutsche Sprachausgabe, welche authentisch die Gefühle der Betreuer*innen rüberbringen. Schade jedoch ist, dass der Online Multiplayer nicht zu Release mit dabei ist. Mit Freunden lässt sich das Spiel dennoch Lokal ohne Probleme an einer Konsole spielen.
The Quarry ist ab sofort für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S und PC erhältlich. Den aktuellen Trailer gibt es hier: